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Positive Halbzeitbilanz für "DRIVE"

Eine umfangreiche Tagesordnung hatte die Vollversammlung der IHK auf ihrer Sitzung Ende Mai zu bewältigen. Im öffentlichen Teil berichtete zunächst Franz Maget, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag über die Politik im Freistaat aus Sicht der Opposition.

Bericht aus München
Freimütig räumte er ein, dass auch die SPD nicht alles anders machen würde und es insgesamt viel Übereinstimmung mit der Regierung gebe. Bayern stehe unter den deutschen Bundesländern hervorragend da. Auch sei die SPD beim Thema Metropolregion von Anfang an dafür gewesen. Gleiches gelte für die Forderungen nach einer gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur in Mittelfranken. Unterschiede zur regierenden CSU sieht Maget insbesondere in der Bildungs- und Familienpolitik sowie bestimmten Aspekten der Wirtschaftspolitik. In diesem Zusammenhang kritisierte er das Fehlen von Kinderbetreuungsstätten und eine zu abrupte Sparpolitik im Bildungssektor. Als problematisch bezeichnete er die regionalen Unterschiede in der Wirtschaftsförderung („Cluster-Politik“) und nannte als Beispiel die Breitbandversorgung des ländlichen Raumes.

Kulturmarke Dürer
Zweiter Gastreferent in der Vollversammlung war Nürnbergs Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner. Sie sprach über die Kulturmarke Albrecht Dürer und berichtete über eine Vielzahl von Veranstaltungen zur Dürer-Stadt Nürnberg, mit denen es in den letzten Jahren gelungen sei, international hohe Aufmerksamkeit zu erzielen. Sie nannte das Dürer-Puzzle, das inzwischen in China sowie in Rom für Furore sorgte. Anfragen für dieses 300 Quadratmeter große Riesenpuzzle liegen aus Brüssel und Atlanta vor. Ferner erwähnte sie „das große Rasenstück“, ein Fußballfeld der besonderen Art auf der Bundesgartenschau 2005, „das große Hasenstück“, eine Kunstinstallation von Ottmar Hörl 2003 auf dem Hauptmarkt sowie den Dürerweg, der mit einem elektronischen Stadtführer ausgestattet ist. Ausdrücklich dankte Lehner der IHK-Kulturstiftung der mittelfränkischen Wirtschaft für die großzügige Förderung dieser Dürer-Projekte. Mit dem Weltkünstler Albrecht Dürer sei es durch diese Projekte gelungen einen Bogen zur Gegenwart zu schlagen und Dürer für die kulturelle Reputation der gesamten Metropolregion nutzbar zu machen.

Dank ans Ehrenamt
Im internen Teil ging es dann nach den Berichten über aktuelle Sachthemen wie Erbschaftssteuerreform und Sachkundeprüfung für Versicherungsvermittler um eine Halbzeitbilanz zur IHK-Wahlperiode 2005-2009. IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst dankte zunächst allen Mitgliedern in Gremien und Ausschüssen für insgesamt 122 000 Stunden ehrenamtliche Mitarbeit. Sein Missionsstatement „DRIVE“ wurde in ein internes und ein externes Programm umgesetzt. Das externe 8-Punkte-Programm „Metropolregion Nürnberg ausbauen“ umfasst die Punkte Wirtschaftsdynamik, Unternehmensgründung, Infrastruktur, Innovation, Qualifikation, Internationalisierung, Kommunikation sowie Kultur und Sport. Alle Punkte sind mit einer Reihe von Projekten bestückt wie zum Beispiel der Erarbeitung von Entwicklungsleitbildern sowie Kongressen, Tagungen und Initiativen, die ihre Wirkungen in einer Verbesserung der Verkehrssituation, des Ausbildungsmarktes und der außenwirtschaftlichen Chancen entfalteten. Die Erfolge seien nachweisbar, so Wübbenhorst, und man befinde sich auf einem guten Weg. Dies gelte auch für das interne Programm, bei dem es darum geht, die IHK-Strukturen zu stärken. Sowohl die Dienstleistungsorientierung als auch die Stärkung des regionalen Profils und die Präsenz in den IHK-Gremien sowie die Sicherung einer soliden Finanzierung verliefen erfolgreich.

Damit korrespondierend sei eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung der Region Nürnberg festzustellen, wie der Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Standortpolitik und Unternehmensförderung Dr. Hans-Joachim Lindstadt ausführte. Als Gründe nannte er insbesondere die neue wirtschaftsgeographische Lage, ihre hervorragende Ausstattung mit Infrastruktur, die hohe Innovationskraft von Forschung und Industrie, die starke außenwirtschaftliche Orientierung sowie den Markterfolg moderner Dienstleistungen im Strukturwandel.

Innenstadt-Belebung
Im Tagesordnungspunkt fünf gab IHK-Vizepräsident Wolf Maser einen Überblick über die Arbeit des Forums „Lebendige Innenstadt in Mittelfranken“. Als Ziel nannte Maser die Initiierung von Innenstadtprojekten in den IHK-Gremien. Das Forum befasse sich sehr umfassend mit dem Thema von der Aktivierung der Einzelhändler vor Ort über Einzelhandelskonzepte und verkehrliche Aspekte bis hin zu Leerstandsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, flankierenden Maßnahmen sowie Finanzierungskonzepten.

Haushaltsrechnung
In den letzten beiden Tagesordnungspunkten ging es um die Vorlage der Haushaltsrechnungen von IHK und Stiftung Handelskasse für das Rechnungsjahr 2006. Nach dem Bericht der ehrenamtlichen Rechnungsprüfer Manfred Geyer und Peter Frank wurde Präsidium bzw. Marktvorsteherkollegium sowie den Geschäftsführungen einstimmig Entlastung erteilt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2007, Seite 42

 
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