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Nicht auf gut Glück handeln

Risiko- und Versicherungsmanagement sollten im Betrieb Hand in Hand gehen.

Erfolg und Risiko liegen im unternehmerischen Alltag dicht beieinander, Versicherungen sollen die Risiken kalkulierbar machen. Doch nicht jedes Risiko kann – und soll – versichert werden. Beispielsweise nimmt keine Versicherungsgesellschaft das unternehmerische Risiko ab – die erfolgreiche Platzierung der Produkte und Dienstleistungen auf dem Markt muss jeder selbst erreichen.

Die Risikopotenziale für Unternehmer und Freiberufler haben sich in den vergangenen Jahren wesentlich verändert. Langfristige Strategien müssen einer permanenten Prüfung unterzogen werden und zukunftsweisendes Denken ist wichtiger denn je. Dennoch gibt es Risikosituationen, die in jedem Betrieb vergleichbar sind: Einerseits gilt es, Anlage- und Umlaufvermögen sowie Gewinn und fortlaufende Kosten abzusichern und andererseits sich vor Schadenersatzansprüchen Dritter zu schützen. In beiden Fällen gilt: Nicht auf gut Glück handeln, sondern die betriebliche Situation genau durchleuchten.

Eine wichtige unternehmerische Aufgabe ist es, das Chancen-Risiko-Profil fortlaufend zu verbessern. Sowohl die aktuellen als auch die Risiken der Zukunft müssen erfasst und ausgewertet werden.

Der erste Schritt für ein eingeständiges Risiko-Management ist es, die individuellen Risiken zu ermitteln und auszuwerten. Diese Informationsbeschaffung ist die aufwändigste und schwierigste Phase im gesamten Prozess und bildet die Basis für die weitere Vorgehensweise. Es gilt, die einzelnen Risiken aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und abzuwägen, aber auch die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Risiken zu sehen.

Der nächste Schritt: Die erkannten Risiken werden auf die Wahrscheinlichkeit eines Schadeneintritts und auf das mögliche Ausmaß des Schadens hin bewertet. Damit lässt sich eine Rangfolge der Risiken aufstellen und das individuelle Risikopotenzial des Unternehmens ermitteln.

Erst nachdem das Unternehmen hinsichtlich der möglichen Risiken und deren Schadenpotenzial bewertet worden ist, sollte man sich auf die Suche nach den richtigen Produkten und Anbietern auf dem Versicherungsmarkt machen. In vielen Unternehmen folgt der Versicherungseinkauf erfahrungsgemäß jedoch nicht den Vorgaben aus der Risiko-Bewertung. Dies hat zur Folge, dass viele Unternehmen falsch, über- oder unterversichert sind.

Risiko-Management und Versicherungseinkauf müssen also aufeinander abgestimmt sein, nur so lassen sich Ertrags- und Risikosteuerung im Unternehmen optimieren. Durch die Kombination von Risiko- und Versicherungsmanagement ist besser erkennbar, welche Risiken versichert werden müssen und damit auch eine Reduzierung der Versicherungsprämien erreichbar ist. Auf dieser Basis kann man vor dem Abschluss eines Versicherungsvertrags genau abwägen, welche Maßnahmen selbst eingeleitet werden können, um die Risiken für den Betrieb zu verringern und damit mögliche Schäden von vorneherein zu vermeiden. Es ergeben sich auch Aussagen darüber, ob man gewisse Risiken selbst tragen kann. Nicht zuletzt müssen Unternehmen ohne ausreichendes Risiko-Management wegen der neuen Solvabilitätsrichtlinien der Versicherungsbranche mit Zuschlägen auf die Prämien rechnen.

Nur einfach Versicherungen einzukaufen, entspricht also nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Betriebe können vielmehr ihre Risikokosten mit maßgeschneiderten Versicherungslösungen verringern.

Externer Kontakt: Jörg Deppner, Gerichtlich zugelassener Versicherungsberater, Hilpoltstein, info@versicherungswegweiser.com, www.versicherungswegweiser.com
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2007, Seite 37

 
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