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Auf den Punkt gebracht

Erprobte Instrumente vereinfachen die Analyse des Geschäftsverlaufs und des wirtschaftlichen Erfolges. Von Martina Bachmaier

Der Überblick über die laufende Entwicklung des Unternehmens ist für Unternehmer insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtig. Nur über ein funktionierendes Controlling können Fehlentwicklungen frühzeitig wahrgenommen und durch entsprechendes Gegensteuern Unternehmenskrisen vermieden werden. Das klassische Instrument für die Analyse der eigenen Geschäftsentwicklung und damit der Einstieg in das Controlling ist die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA), die aus den Zahlen der Finanzbuchführung generiert wird.

Wer ein Unternehmen laufend betrachten und steuern will, ist vor allem auf das Zahlenmaterial aus dem Rechnungswesen angewiesen. Die Finanzbuchführung schafft die Basis für eine systematische Gliederung des Datenmaterials; die BWA ist gewissermaßen eine strukturierte Zusammenfassung der darin enthaltenen Zahlen. Dabei gibt es je nach Zweck der Betrachtung unterschiedliche BWA-Formen, deren Aufbau und Inhalt speziell auf den jeweiligen Informationsbedarf der Zielgruppe ausgerichtet sind. Die Werte der Finanzbuchführung werden dabei zumeist nach branchenspezifischen Gesichtspunkten verdichtet.

Indikator der Geschäftsentwicklung
Für die Unternehmensleitung sind diese Auswertungen ein wichtiges Controlling-Instrument. Werden BWAs zeitnah erstellt und besteht zusätzlich im Unternehmen auch eine Plan-Budgetierung für die laufende Wirtschaftsperiode, lassen sich hieraus wesentliche Positionen für die Unternehmenssteuerung herleiten. So können aus den Unterlagen neben Umsatz, Kosten und Ertrag auch Kapitalfluss- und Liquiditätsentwicklungen zeitnah erkannt werden. Durch eine geeignete Einrichtung von wiederkehrenden Buchungen lassen sich auch beleglose Vorgänge wie beispielsweise Abschreibungen erfassen und berücksichtigen. Auch sonstiger Abgrenzungsbedarf wie er beispielsweise bei Personalaufwendungen, Zinsen oder anderen periodischen Kosten auftritt, kann monatlich berück-sichtigt werden. Dar-über hinaus können in die BWA neben den betriebseigenen Daten auch verlässliche Branchenwerte einfließen, die den Vergleich mit ähnlich strukturierten Unternehmen ermöglichen.

Die BWA kann natürlich immer nur so gut und richtig sein wie die Finanzbuchführung selbst. Wenn etwa Buchungen fehlen oder schlichtweg falsch sind, beeinträchtigt dies die Aussagekraft der Auswertung. Zudem gilt: Je schneller geschäftliches Handeln im Rechnungswesen Niederschlag findet, desto höher ist der Wert der Informationen, die sich daraus für die Unternehmensführung ergeben. Um zu aktuellen und aussagekräftigen Steuerungsgrößen zu gelangen, lassen sich in enger Zusammenarbeit mit dem Steuerberater entsprechende Prozesse rund um die Finanzbuchführung implementieren. Die Basis ist ein schneller Informationsfluss zwischen Unternehmen und Kanzlei.

Je nach Form der Zusammenarbeit kann der Steuerberater den Unternehmer dann mit zusätzlichen Dienstleistungen bei der Steuerung des Unternehmens unterstützen – vom operativen Forderungsmanagement bis zur strategischen Unternehmenssteuerung, der schnellen und aktuellen Beratung bei der Umsetzung gesetzlicher Änderungen oder gar der umfassenden Reorganisation etwa zum Aufbau einer Kostenstellen- und Planungsrechnung. Auch für den Berater sind die Auswertungen und der zeitnahe Einblick, den sie ihm in das betriebliche Geschehen der betreuten Klientel geben, die Grundlage für seine Ratschläge. Auf ihrer Basis kann er auf Fehlentwicklungen hinweisen und in Abstimmung mit dem Unternehmer geeignete Korrekturmaßnahmen empfehlen.

Neben der klassischen BWA, die von ungeübten Augen mitunter als undurchdringbares Zahlendickicht empfunden wird, gibt es auch weitere Zahlenwerke, die die kritischen Aspekte der Unternehmensentwicklung leicht verständlich und mit einem Blick erfassbar aufzeigen. Ein Beispiel für eine solchermaßen weiter verdichtete Auswertung ist der sogenannte Controlling-Report. Kompakt und mit Grafiken sowie optischen Symbolen aufbereitet bringt dieses Zahlenwerk die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens auf den Punkt. Es schafft damit ohne großen Aufwand die Transparenz, die für die mittelfristige Sicherung des Erfolgs erforderlich ist. Damit wird dem Unternehmer die Analyse der Zahlen erleichtert.

Externer Kontakt: Martina Bachmaier ist BWA-Expertin bei der Datev eG, Nürnberg (martina.bachmaier@datev.de).
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2008, Seite 14

 
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