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Mit offenen Augen

Der Begriff Wellness wird inflationär gebraucht. Deshalb bemüht sich die Tourismuswirtschaft um Qualitätsstandards.

Viele Urlauber wollen auch etwas für ihre Gesundheit tun, deshalb werben in Deutschland mehr als 500 Einrichtungen mit gesundheitsfördernden Angeboten. Das schätzt der Deutsche Wellness Verband (DWV). "Der Begriff ist", so Olaf Seifert, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Franken, "mehr oder weniger ein Schlagwort." Eine Sauna allein mache noch kein Wellness-Hotel aus. Das sieht auch Hildegard Dorn-Petersen vom DWV so: "80 Prozent des Erfolgs macht im Wellnessurlaub der Therapeut aus." Nicht für jeden Wellness-Urlauber sei jede Behandlung geeignet. "Deshalb ist es in guten Einrichtungen selbstverständlich, den Besucher vor der Behandlung zu seiner Gesundheit zu befragen."

Qualitätssiegel wie etwa die Prädikate des DWV garantieren dabei je nach Einordnung einen hohen Standard des Hotels. In Bayern gibt es noch das regionale Siegel WellVital. Ein gutes Siegel sollte dabei nicht nur die Einrichtung an sich kategorisieren und Faktoren wie die Quadratmeter eines Pools oder die Anzahl der Saunen erfassen, sondern auch die Qualifikation nach Aus- und Weiterbildung der Therapeuten neutral untersuchen.

"Falsch angewandt wirkt sich manche Wellness-Anwendung nämlich negativ auf die Gesundheit aus", warnt Hildegard Dorn-Petersen. Und dann bringe die ausgedehnte Saunalandschaft für den Wellness-Aspekt gar nichts mehr. Ein Wellness-Urlaub muss dabei nicht unbedingt teuer sein. Als Faustregel gilt: Jede Minute "normale" Anwendung sollte nicht mehr als einen Euro kosten. Gute Einrichtungen informieren beim Anruf ausführlich über die angebotenen Anwendungen. Da kann dann auch gleich geklärt werden, ob für den Urlaub überhaupt noch Anwendungsplätze frei sind. Gute Wellness-Arrangements mit einigen Anwendungen im Paket gibt es im Schnitt für etwa hundert Euro am Tag (pro Person). Dorn-Petersen: "Wer dann im Wellness-Urlaub in Maßen und ohne Stress genießt, geht wirklich entspannt zurück in den Alltag."

Autor/in: 
hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2008, Seite 50

 
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