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Wiegel

Profis für Korrosionsschutz

Vor mehr als 250 Jahren entwickelte der Franzose Malouin ein Verfahren, um Stahl vor Korrosion zu schützen: Er tauchte Stahlteile in Zink ein. Heute werden allein in Deutschland pro Jahr mehr als 1,4 Mio. Tonnen Stahl durch Feuerverzinken vor Korrosion geschützt. Zu einem der größten europäischen Anbieter auf dem Sektor des metallischen Korrosionsschutzes hat sich die Firmengruppe Wiegel aus Nürnberg entwickelt.

1950 hatte Hans Wiegel das Unternehmen in seiner fränkischen Heimat gegründet. Heute ist die Unternehmensgruppe mit rund 1 500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 150 Mio. Euro an 31 Standorten präsent. Im Nürnberger Stammwerk arbeiten 110 Mitarbeiter, 50 weitere Angestellte kümmern sich in der Verwaltung um zentrale Dienstleistungen für die gesamte Firmengruppe. In Nürnberg bildet Wiegel seit vielen Jahren aus, zurzeit sechs junge Industrie- und Bürokaufleute sowie Fachinformatiker. Die gesamte Firmengruppe bildet außerdem in dem erst vor zwei Jahren geschaffenen Berufsbild "Oberflächenbeschichter" mehr als 20 junge Leute aus.

Standorte der Firmengruppe Wiegel finden sich heute in Deutschland, Österreich und der Schweiz, in Tschechien, in der Türkei und seit Kurzem auch in der Slowakei. "Dort werden jeweils die regionalen Märkte bedient", sagt Harald Füchtenbusch, Vorsitzender der Geschäftsführung. Über weitere Standorte denken die Verantwortlichen in der Nürnberger Hans-Bunte-Straße ständig nach, die Firmengruppe will den Expansionskurs der letzten Jahrzehnte beibehalten. Aktuell wird eine neue Anlage in Günzburg gebaut, die im Frühjahr 2009 ihren Betrieb aufnehmen soll.

Dann wird auch dort der angelieferte Stahl nach der Vorbehandlung in eine 450 Grad heiße, flüssige Zinkschmelze getaucht. Zink geht in dieser Form eine feste und dauerhafte Verbindung mit Stahl ein. Es erstarrt als schützender, massiver, metallischer Überzug, der im Gegensatz zu Beschichtungen nicht rosten kann. Die neue Legierung schützt unter normalen Umständen mehr als 40 Jahre vor Korrosion. Selbst bei hohen Belastungen, zum Beispiel in Industrieluft oder an der Meeresküste, beträgt die Schutzdauer in der Regel mehr als 25 Jahre. "Selbst an schwer zugänglichen Stellen wie Ecken, Spalten, Kanten und in Hohlräumen wird durch das Tauchverfahren ein lückenloser Schutz vor Korrosion hergestellt", erklärt Füchtenbusch.

Für Forschung und Entwicklung gibt das Unternehmen viel Geld aus, auch die Themen Umweltschutz und Arbeitssicherheit kommen dabei nicht zu kurz. So erhielt die Firmengruppe bereits 1991 den Umweltpreis der Stadt Nürnberg und 1994 die Umweltmedaille des Freistaates Bayern.

Auch heute noch wird das mittelständische Unternehmen in der dritten Generation von der Eigentümerfamilie geführt. Zwei Enkel des Firmengründers Hans Wiegel wachen im Verwaltungsrat der Unternehmensgruppe über die weitere erfolgreiche Strategie der Unternehmensgruppe, die inzwischen zu den größten europäischen Anbietern in ihrer Branche zählt.

Autor/in: 
hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2008, Seite 58

 
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