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Hafen Nürnberg-Roth

Container treiben das Wachstum an

Die Häfen in Nürnberg und Roth melden ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2011: Der Güterumschlag per Schiff, Bahn und Lkw stieg an beiden Standorten um 3,3 Prozent auf rund 15,5 Mio. Tonnen. Für den Anstieg waren der Container-Umschlag und der Lkw-Verkehr verantwortlich.

Die Binnenschifffahrt hatte im vergangenen Jahr dagegen mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen, weshalb der Güterumschlag per Schiff um 1,1 Prozent auf 515 000 Tonnen abnahm. Behindert wurden die Schiffsführer im Jahr 2011 durch Eisgang, Hochwasser, wochenlanges Niedrigwasser auf Donau und Rhein sowie durch den Tankerunfall auf dem Rhein. Die bedeutendsten Güterarten, die in Nürnberg im Schiffsverkehr umgeschlagen wurden, waren Düngemittel, Steine/Erden, Metalle, Brennstoffe sowie Nahrungs- und Futtermittel. Beim Transport per Bahn verzeichnete das GVZ bayernhafen Nürnberg ein auf den ersten Blick widersprüchliches Ergebnis: Bezogen auf das Gewicht sank der Güterumschlag um drei Prozent auf knapp 4,4 Mio. Tonnen, bezogen auf die Zahl der Waggons gab es jedoch ein Plus um drei Prozent auf über 177 000 Waggons.

Als Gründe für die niedrigere Tonnage gab Hafen-Geschäftsführer Harald Leupold Rückgänge im Mineralölbereich sowie bei Massengütern an. Der Zuwachs von 5 000 Waggons wurde überwiegend im Kombinierten Verkehr registriert. Hier hätten sich die „enormen Ausbauinvestitionen“ des Hafens in die Bahninfrastruktur ausgezahlt. Diese sind auch die Grundlage für anhaltend hohe Wachstumsraten im Container-Umschlag: Insgesamt wurden 757 000 Standard-Container auf Lkw und Bahn verladen, das waren 77 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch 2012 wird der Container-Verkehr von und nach Nürnberg zunehmen, u.a. weil jetzt täglich ein Containerzug zwischen Bamberg und Nürnberg verkehrt, der die oberfränkische Exportwirtschaft besser an den Nürnberger Hafen anbindet.

Aufwärts ging es 2011 auch beim Warenumschlag im Lkw-Verkehr (plus 6,5 Prozent auf 10,6 Mio. Tonnen), wobei Güterarten mit hoher Wertschöpfung (Speditionsgut, Handelswaren, Container und Pakete) überdurchschnittlich zulegten. An Bedeutung für die Häfen in Nürnberg und Roth gewinnt auch der Geschäftsbereich Entsorgungslogistik und Recycling (Altmetalle, Altpapier, Elektronikschrott, Bauschutt usw.).

Hafen-Geschäftsführer Harald Leupold, der sich auch als IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses engagiert, wies bei der Vorlage der Geschäftszahlen darauf hin, dass der Hafen ein wichtiger Standort für Unternehmen ist. Eine Reihe von Firmen hätten ihre Standorte am Hafen ausgebaut, Leupold nannte u.a. aktuelle Investitionen der Firmen Emons Spedition (neue Logistikanlage), Berger Beton (Transportbetonwerk), DPD (Umschlagsanlage), Raben Logistics Germany (neue Niederlassung mit Hochregallager und Logistikanlage), Sperber (Neubau für die Papierlogistik mit Schienenanbindung), Schuco-Gewürze (Aus- und Neubau der Produktions- und Lagerhallen), Korrodin Schraubenhandel (Logistiklager) und ABZ Aufbereitungszentrum/ Durmin (Ausbau der Kapazitäten für Entsorgungslogistik und Recycling). Insgesamt sind 260 Unternehmen mit 5 500 Mitarbeitern im Hafengelände ansässig.

Die bayernhäfen Nürnberg und Roth werden von der Hafen Nürnberg-Roth GmbH betrieben, an der die Bayernhafen GmbH & Co. KG mit 80 Prozent, die Stadt Nürnberg mit 19 Prozent und die Stadt Roth mit einem Prozent beteiligt sind. Zur bayernhafen Gruppe gehören die sechs Standorte Nürnberg, Roth, Aschaffenburg, Bamberg, Regensburg und Passau, an denen insgesamt rund 500 Unternehmen mit mehr als 12 000 Mitarbeitern ansässig sind. Für die bayernhafen Gruppe selbst sind 210 Mitarbeiter tätig.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2012, Seite 72

 
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