Telefon: +49 911 1335-1335

Investitionen in die Zukunft

„Konzepte und Kapazität sind unsere strategische Antwort auf die spürbaren Veränderungen im zentraleuropäischen Messemarkt“, erklärte der Geschäftsführer der NürnbergMesse GmbH Bernd A. Diederichs bei der Jahrespressekonferenz. Die Messegesellschaft wolle in den kommenden zehn Jahren rund 100 Mio. Euro in den Kauf und die Entwicklung von Fachmessen bzw. Fachmessekonzepten investieren. Weitere insgesamt 300 Mio. Euro werden in Serviceverbesserungen und den Ausbau des Messezentrums fließen. Highlight dabei ist das neue CongressCenter Ost.
Gut ein Drittel des Konzernumsatzes stamme heute aus Messekonzepten, die jünger als zehn Jahre sind. Das Wachstum der bestehenden sowie die Entwicklung und Akquisition neuer Veranstaltungen habe in diesem Zeitraum dafür gesorgt, dass sich der Umsatz vervierfachte. Insbesondere bei Fachmessen mit begleitenden Kongressen sieht Diederichs ein großes Wachstumspotenzial. Um dies für Nürnberg zu nutzen, baut die Gesellschaft bis 2004 ein neues CongressCenter für über 3 000 Kongressteilnehmer im Ostteil des Geländes, Investitionsvolumen rund 50 Mio. Euro. Das künftige CCN Ost wird das Kongressangebot in Nordbayern nachhaltig erweitern und die Konferenzkapazität im Messezentrum verdoppeln. Gleichzeitig werden in den kommenden zehn Jahren rund 250 Mio. Euro für Serviceverbesserungen im bestehenden Gelände und die Realisierung der beschlossenen Ausbaupläne auf rund 160 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche investiert.
Zu den strategischen Zielen der NürnbergMesse gehört die Etablierung unter den Top Ten der Messeplätze in Europa. Im Jahr 2000 (neuere europäische Zahlen liegen nicht vor) konnte gemessen an der Ausstellerzahl Platz 13 gehalten werden. Beim Umsatz machte die NürnbergMesse einige Plätze gut und rückte von Platz 17 ebenfalls auf Platz 13 vor. Bei der Internationalität der Aussteller am Messeplatz besetzte sie unverändert Platz neun.
Im Jahr 2001 waren bei der NürnbergMesse durchschnittlich 167 Mitarbeiter (2000: 148) beschäftigt, darunter 18 Auszubildende (10). Auch für das kommende Jahr plant die Gesellschaft weitere Einstellungen. „Wir stehen vor dem stärksten Veranstaltungsjahr in der Unternehmensgeschichte und wir wollen weiter wachsen. Dafür müssen wir personell gerüstet sein“, so Bernd A. Diederichs

Umsatzziele übertroffen
Die NürnbergMesse habe trotz ihres turnusgemäß schwächeren Messeprogramms ihre Umsatzziele deutlich übertroffen, erläuterte Diederichs. Der Umsatz der NürnbergMesse GmbH legte gegenüber den geplanten Werten um fünf Prozent auf rund 76,5 Mio. Euro zu. Erstmals erstellte die NürnbergMesse im Jahr 2001 eine Konzernbilanz, in der die Tochtergesellschaften konsolidiert werden. Im Konzern kletterte der Umsatz auf rund 79 Mio. Euro. Für 2002 erwartet Diederichs einen weiteren Wachstumssprung auf rund 90 Mio. Euro.
Die Zahl der Aussteller erhöhte sich gegenüber dem besser vergleichbaren Messejahr 1999 deutlich um elf Prozent auf 21 330. Überproportional wuchs erneut die Zahl der internationalen Aussteller, um 33 Prozent auf 7 500 aus 96 Ländern. Damit hat die ausstellerbezogene Internationalität bei den Eigen-, Partner- und Gastveranstaltungen des Konzerns NürnbergMesse mit 35 Prozent eine neue Bestmarke erreicht. Die fünf internationalsten Fachmessen in Nürnberg sind auf Ausstellerseite die Iwa mit einem Internationalitätsgrad von 70 Prozent, die BioFach (67 Prozent), die Stone+tec (66 Prozent), die Interzoo (63 Prozent) und die Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg (57 Prozent).
Die verkaufte Standfläche kletterte auf rund 670 000 Quadratmeter. Da einige große Publikumsausstellungen wie Ibra und Berufsbildung 2001 nicht stattfanden und auch die Getränketechnologie-Fachmesse Brau Beviale mit rund 40 000 Fachbesuchern pausierte, sank die Gesamtbesucherzahl auf 1,17 Mio. Die Zahl der Fachbesucher reduzierte sich ebenfalls turnusgemäß auf rund 570 000 aus 167 Ländern.

Fachmessen halten Wachstumskurs
Im Messejahr 2001 fanden im Messezentrum Nürnberg 126 Veranstaltungen statt, darunter 23 Fachmessen und Fachausstellungen sowie 49 Kongresse. Turnusgemäß, aber auch aufgrund der Hallenerweiterung sank die Umschlagszahl des Messegeländes (ein wichtiger Faktor für den Auslastungsgrad) auf 13. Zum Ende des Jahres 2001 standen im Messezentrum Nürnberg rund 150 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in Hallen und Ausstellungs-Foyers zur Verfügung.

CCN CongressCenter Nürnberg
Das CCN CongressCenter NürnbergMesse inklusive Frankenhalle erhöhte 2001 gegenüber dem besser vergleichbaren Veranstaltungszeitraum 1999 den Umsatz um rund 30 Prozent auf 4,4 Mio. Euro. Rund 50 000 Teilnehmer und 1 400 Aussteller beteiligten sich an den Kongressen, die zum großen Teil mit begleitenden Fachausstellungen stattfanden. Damit zählt das Messezentrum Nürnberg bereits jetzt zu den bedeutendsten Kongress-Standorten in Süddeutschland. Highlights im Jahr 2001 waren u.a. der Bundesparteitag der SPD, der Landesparteitag der CSU und der Europäischen Juristentag.

Nürnberg Global Fairs
Die Nürnberg Global Fairs, internationale Tochter der NürnbergMesse, erreichte bei Umsatz, Zahl der Messen und Ausstellern ein überproportionales Wachstum. Der Umsatz stieg um mehr als 50 Prozent auf rund drei Mio. Euro. Mit insgesamt 23 Auslandsmesseprojekten wurde ein Plus von über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht. Gleichzeitig stieg die Zahl der Aussteller insgesamt um circa 80 Prozent. Über 40 Prozent aller Veranstaltungen im Jahr 2001 wurden in Kooperation mit der bayerischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bayern International durchgeführt. gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2002, Seite 28

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick