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Den Weltmarkt im Visier

 

 

Die internationale Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen, Outdoor und Zubehör IWA 2002 im Messezentrum Nürnberg verzeichnete eine leichte Besuchssteigerung von zwei Prozent auf rund 24 600 Fachbesucher im Vergleich zum Vorjahr. „Durch die ausgesprochen hohe internationale Beteiligung – 73 Prozent bei den 956 Ausstellern und 54 Prozent bei Fachbesuchern – dominierten auf der IWA Export- sowie Drittländergeschäfte. Die Position der IWA als internationale Leitmesse für diesen Wirtschaftszweig wurde auch dieses Jahr voll bestätigt“, betont Walter Hufnagel, Mitglied der Geschäftsleitung der NürnbergMesse in seiner Messebilanz.
Den Angebotsschwerpunkt der IWA bilden Jagd- und Sportwaffen sowie die dazugehörige Munition. Hinzu kommt der Outdoorbedarf, der sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt hat. So bieten inzwischen über 20 Prozent der Aussteller Produkte aus diesem Angebotssegment. Ab 2003 wird dieser Entwicklung Rechnung getragen: die IWA erhält ein Namensadditiv: IWA & OutdoorClassics. „Damit wird deutlich, dass auf der IWA Produkte für klassische Outdoor-Aktivitäten vorgestellt werden. Hierzu zählen natürlich Jagd- und Schießsportaktivitäten, alle Arten von Bogensport, das Führen von Messern, Natur- und Tierbeobachtung – allgemein gesagt: der anspruchsvolle naturnahe und umweltbewusste Aufenthalt in der Natur“, so Hufnagel.

Weltmarkt präsent auf der IWA
Die IWA 2002 repräsentierte den Weltmarkt für Jagd- und Sportwaffen, dessen Handelsvolumen auf jährlich rund vier Mrd. Euro geschätzt wird. Hinzu kommt rund eine Mrd. Euro für die dazugehörige Munition. Es wird insgesamt von einem Industrieumsatz von etwa einer Mrd. Euro in zwölf Ländern Europas ausgegangen. Geschätzt werden weiterhin eine Summe von 12,5 Mrd. Euro Konsumausgaben für Jagd- und Schützenbedarf und etwa 50 000 Beschäftigte in der Branche. Zum Vergleich: Der Gesamtumsatz in Deutschland an Munition wird auf etwa 60 Mio. Euro geschätzt, davon werden 37,5 Mio. Euro importiert.

Industrie setzt auf Export
Nach den bisher vorliegenden Zahlen des statistischen Bundesamtes (erstes bis drittes Quartal 2001) hat die deutsche Jagd-, Sportwaffen und Munitionsindustrie im Jahre 2001 den Produktionswert des Vorjahres gehalten. Wie der Verband der Hersteller von Jagd-, Sportwaffen und Munition (JSM) in Nürnberg bekannt gab, haben die deutschen Unternehmen im Jahr 2001 Jagd- und Sportwaffen sowie Waffenteile im Wert von 144 Mio. Euro hergestellt. Die deutschen Gesamtausfuhren von Jagd- und Sportwaffen einschließlich Waffenteilen lagen im Jahr 2001 bei 134 Mio. Euro und entsprachen ebenfalls dem Vorjahresergebnis. Umgekehrt wurde nach Deutschland für rund 56 Mio. Euro importiert, was einen Rückgang von gut 3,4 Prozent zum Vorjahr darstellt.

Novellierung des Waffengesetzes
Hauptgesprächsthema in der Branche ist derzeit die Novellierung des Waffengesetzes. Die Bundesregierung hatte im Dezember letzten Jahres in den Bundestag den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Waffengesetzes eingebracht, der erhebliche Restriktionen zu Lasten der legalen Waffenbesitzer beinhaltet und daher von den Verbänden einhellig abgelehnt wird. Der JSM erreichte zusammen mit anderen Branchenverbänden in einem Gespräch mit Bundesinnenminister Schily die Zusage, dass der Gesetzentwurf durch einen Änderungsantrag der Bundesregierung nachgebessert werden soll. „Von uns werden alle Regelungen mitgetragen, die die innere Sicherheit erhöhen, unnötige Erschwernisse für Jäger, Sportschützen oder Sammler lehnen wir aber ab', umschreibt Klaus Gotzen, Geschäftsführer des Verbandes, die Position des JSM. Die nächste IWA findet vom 14. bis 17. März 2003 statt. gru.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2002, Seite 34

 
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