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Präzision bei Kunststoffteilen

Die Kunststofftechnik Jantsch GmbH, Stein, wurde vor 50 Jahren, am 15. Juli 1952, als „Elektro-Isolierteile-Fabrik“ von dem Ingenieur Franz Jantsch in Nürnberg gegründet. Die Firma belieferte schon frühzeitig eine Reihe von Unternehmen im Großraum. Für ihre Kunden aus der Elektrotechnik, der Automatisierungstechnik und der Feinwerktechnik leistete sie Pionierarbeit, indem sie als eine der ersten Firmen spritzgegossene Teile aus Kunststoff produzierte, die vorher aufwändig aus Holz, Metall oder Pressharz hergestellt werden mussten.

Ursprünglich fertigte das Unternehmen hauptsächlich Kleinteile wie Schalterteile, Drehknöpfe und kleine Zahnräder. Mit dem Wechsel der Geschäftsleitung an Wieland P. Loh – Gründer Franz Jantsch trat 1981 in den Ruhestand – wurden zunehmend auch größere und komplexere Kunststoffteile gefertigt, so z. B. Gehäuseteile für Messgeräte, kunststoffumspritzte Metallteile, Stecker und Kabelkanäle für Automobile, Beleuchtungsteile für Airbus-Flugzeuge bis hin zu Gehäusen für unfallchirurgische Knochenbohrmaschinen.

Anfang 1985 fand, als Konsequenz des Wachstums, der Umzug nach Stein in größere, moderne Betriebsräume statt. Das weitere Firmenwachstum machte es erforderlich, 1997 im Nachbargebäude eine zusätzliche Etage anzumieten, in die der Formenbau verlagert wurde. Die damit gewonnene Fläche im „alten“ Betriebsgebäude wurde mit neuen Spritzgießmaschinen ausgefüllt.

Heute können bei der Firma Jantsch auch Teile aus zwei verschiedenen Kunststoffen (so genannte 2K-Teile) gefertigt werden, z. B. Kombinationen aus hartem und weichem Kunststoff oder zweifarbige Kunststoffteile. Ein weiteres Standbein sind Teile aus hochtemperaturbeständigen Kunststoffen mit Dauergebrauchstemperatur bis über 300 ° C. Allen Teilen gemeinsam ist die hohe maßliche Genauigkeit, die ein hohes Qualitätsniveau voraussetzt. Deshalb der Zusatz „Präzisions-Kunststoffteile“ im Firmennamen.

Inzwischen werden über 50 Mitarbeiter an zwei Betriebsstätten beschäftigt. Für das laufende Jahr erwartet die Kunststofftechnik Jantsch GmbH einen Umsatz von rund fünf Mio. Euro, über zehn Prozent des Umsatzes werden jedes Jahr in neue Maschinen investiert.

Die Kunststofftechnik Jantsch GmbH versteht sich nicht nur als Zulieferer, sondern als Partner für Präzisions-Kunststoffteile, der dem Einkauf und der Entwicklung schon in der Vorphase eines Projekts zur Seite steht. Da die Artikel neben der notwendigen Präzision meist auch die Lösung mancher technischer Probleme voraussetzen, steigt die Bedeutung der Beratung. Sie wird nach Unternehmensangaben auch durch die zunehmende Vielfalt der Kunststoffe, ihre Einsatzmöglichkeiten und Verarbeitungsverfahren notwendig. Häufig finden zusätzlich Dreiergespräche zwischen Kunden, dem Verarbeiter und den Materialherstellern statt. Das hilft dem Kunden, die Beschaffung insgesamt zu optimieren. So werden technisch-gestalterische Gesichtspunkte ebenso berücksichtigt wie preisliche, materialmäßige oder fertigungsbedingte.

Jantsch deckt die komplette Zuliefer-Prozesskette ab und zählt sowohl Produktentwicklung (Konstruktion und Rapid Prototyping) als auch Formenbau und die Fertigung der Präzisions-Kunststoffteile zu den Kernkompetenzen, wobei 3D-CAD-Systeme und das so genannte Rapid Prototyping dafür sorgen, dass Prototypen schnell verfügbar sind. Auch im Formenbau hat sich Unternehmensangaben zufolge ein Strukturwandel weg vom klassischen handwerklichen Arbeitsstil hin zur „Formenfabrik“ vollzogen, die von zunehmender Automatisierung und Vernetzung gekennzeichnet ist. In der Teile-Fertigung setzt Jantsch 26 computergesteuerte Spritzgießmaschinen ein, die auch unbemannt „in Geisterschicht“ laufen und ergänzt werden durch eine Peripherie von Förderanlagen und Entnahme-Robotern, um den Fertigungsablauf umfassend zu rationalisieren.

Das nach DIN ISO 9001 zertifizierte Unternehmen, das auch am „Umweltprojekt Bayern“ teilnimmt, zählt renommierte Firmen aus den Bereichen Elektrotechnik und Elektronik, Automobilindustrie, Luftfahrt, Optik, Medizintechnik zu seinen Kunden, darunter beispielsweise Bosch, Diehl, Electrolux-AEG, Invensys, Leoni, Nexans, Porsche, Siemens, Tyco-AMP sowie über 200 weitere, auch kleinere Unternehmen. Manche Kundenfirmen sind weltweit tätig und beziehen durch ihre ausländischen Niederlassungen Teile von der Firma Jantsch. Inzwischen gehen Lieferungen in viele europäische Länder, aber auch in die USA und auf die Philippinen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2002, Seite 34

 
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