Telefon: +49 911 1335-1335

Netzausbau kommt zügig voran

Mobilfunkstrahlung ist ein in der Öffentlichkeit stark emotional diskutiertes Thema. Fachwissen spielt – auch in der Medienberichterstattung – oft eine untergeordnete Rolle. WiM fragt einen, der sich auskennt: Matthias Wuschek ist öffentlich bestellter Sachverständiger für das Fachgebiet „Elektromagnetische Umweltverträglichkeit“, lehrt Nachrichtenübertragungs- und Mobilfunktechnik an der Fachhochschule Deggendorf und ist derzeit u. a. mit der wissenschaftlichen Betreuung umfangreicher „Elektrosmog“-Messprogrmme der Umweltministerien von Bayern und Baden-Württemberg betraut.

Damit man per Handy von jedem Ort aus anrufen und dabei jeden gewünschten Ort erreichen kann, braucht das Mobilfunksystem eine Vielzahl von Basisstationen. Denn jede dieser Stationen versorgt nur ein eng begrenztes Gebiet, die Funkzelle. Beim Wechsel von einer Funkzelle zur anderen – etwa während einer Autofahrt – wird die Verbindung automatisch und ohne Unterbrechung an die nächste Funkzelle weitergegeben.

Diese Sender müssen dort stehen, wo sich die Nutzer befinden und Gesprächskapazitäten abrufen. Es handelt sich dabei um kleine, leistungsschwache Stationen, was unter Umweltaspekten wie auch funktechnisch von Vorteil ist. Denn auf diese Weise wird bei günstigen Sende- und Empfangsbedingungen die Leistungsabgabe von Handys und Basisstationen auf ein Minimum reduziert.

Was ist neu an UMTS ?
Der neue Mobilfunk-Standard UMTS wird eine ganz neue Palette an Anwendungen in der mobilen Kommunikation ermöglichen. Gerade im Bereich der mobilen Datenübertragung wird mit UMTS ein noch schnellerer Austausch möglich sein. Die hohen Geschwindigkeiten sind die Voraussetzung für den schnellen Zugriff auf Internet und Intranet, die in der Firma eingehenden e-mails sowie andere, firmeninterne Daten. Auch die Übertragung bewegter Bilder wird möglich sein und in Meetings oder auf Reisen wird man per Laptop oder Organizer auch stets über Terminänderungen und neue Entwicklungen informiert sein.

Das UMTS-Netz wird ähnlich aufgebaut wie die bereits bekannten D- und E-Netze. Da UMTS aber eine andere Technik verwendet, müssen die Netzbetreiber neue Sendeanlagen errichten. Das bedeutet jedoch nicht automatisch auch neue Standorte. 50 bis 70 Prozent der bisher aufgebauten Masten bestehender Netze können für UMTS mit genutzt werden. Außerdem nutzen die Netzbetreiber – soweit rechtlich zulässig und technisch möglich – Infrastrukturelemente wie die Sendeanlagen auch gemeinsam. Die angestrebten hohen Datenübertragungsraten sind jedoch nur dann möglich, wenn ein engmaschiges und lückenloses Netz vorhanden ist. Deshalb ist bei UMTS die regelmäßige Anordnung der Stationen sehr wichtig.

Ein leistungsfähiges Mobilfunknetz erfordert, so Michael Keller, Niederlassungsleiter Technik von T-Mobile in Nürnberg, regelmäßige Strukturen. Das schränke die Spielräume bei der Standortwahl zwar ein - aber funktechnisch optimal platzierte Standorte reduzierten auch die Zahl der Standorte und die Gesamtemission. Die Region Nürnberg sieht Keller für UMTS bestens gerüstet: „Der Großraum Nürnberg/Fürth/Erlangen wird von Anfang an mit dabei sein. UMTS wird hier voraussichtlich bereits in diesem Jahr in Betrieb gehen.“
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2003, Seite 11

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick