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Ergebnis 2002 verdoppelt

Das Geschäftsjahr 2002 ist für die zur Münchner HypoVereinsbank gehörende Norisbank AG mit Sitz in Nürnberg zu einem der erfolgreichsten ihrer Geschichte geworden. „Wir blicken mit Stolz zurück“, so Vorstandssprecher Theophil Graband bei der Präsentation der vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Die auf Konsumentenkredite spezialisierte Privatkundenbank verbesserte in einem schwierigen Marktumfeld ihre Position als eine der nach eigenen Angaben ertragsstärksten deutschen Banken. Nach den vorläufigen Zahlen konnte das Ergebnis vor Steuern auf knapp 37 Mio. Euro verdoppelt werden, nach rund 18 Mio. Euro im Jahre 2001. Der Rohertrag stieg gegenüber dem Vorjahr von knapp 160 Mio. auf über 197 Mio. Euro. Ebenso stieg der Provisionsertrag trotz der anhaltenden Flaute im Wertpapiergeschäft um 21 Prozent auf fast 41 Mio. Euro, was man dem gesteigerten Interesse der Kunden an Versicherungen und privater Vorsorge zuschreibt.

Der Umsatz (Kreditvolumen) des Kernprodukts „easyCredit“ belief sich 2002 auf 984 Mio. Euro, was einer Steigerung von 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Entsprechend dieser Geschäftsausweitung erhöhte sich die Risikovorsorge von knapp fünf auf rund 35 Mio. Euro. Die Forderungen an Kunden erhöhten sich 2002 um 26 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro, darin enthalten sind zwei Mrd. Euro Forderungen aus dem easyCredit-Geschäft. Das Einlagevolumen der Kunden verringerte sich um neun Prozent auf etwas über zwei Mrd. Euro. Die Bilanzsumme ging ebenfalls leicht auf nunmehr knapp drei Mrd. Euro zurück, was für Vorstandssprecher Graband aber weniger bedeutsam ist als die Tatsache, dass man es geschafft habe, mit einer Eigenkapitalrendite von über 32 Prozent zu den Spitzenreitern unter den deutschen Banken aufzurücken. Ziel sei die so genannte doppelte 50-Prozentmarke: Sowohl bei der Eigenkapitalrendite als auch bei der Kostenquote solle, so Graband, in den nächsten Jahren diese Zielmarke erreicht werden.

Die Mitarbeiterzahl verringerte sich leicht auf 1 073, darüber hinaus werden 49 Auszubildende beschäftigt. Graband betonte, eine Bank habe praktisch keinen anderen Erfolgsfaktor als ihre hoch qualifizierten Mitarbeiter. Daher sei in diesem Bereich kein Stellenabbau geplant.

Zuwächse bei Versicherungen und Fonds
Bei den Provisionsprodukten verzeichnete die Norisbank im abgelaufenen Geschäftsjahr erhebliche Steigerungen: Es wurden 113 000 Versicherungen verkauft (plus 96 Prozent); hierin enthalten sind bereits etwa 10 000 so genannte „Riester-Produkte“, bei denen man noch Potenzial sieht. Im Bereich Bausparen wurde eine Steigerung von 77 Prozent auf 8 500 Verträge registriert, der Wertpapier- und Fondsbereich stieg um den gleichen Prozentsatz auf ein Volumen von nunmehr knapp 170 Mio. Euro (Vorjahr 96 Mio. Euro).

Ausbau des Kreditgeschäfts
Mit dem Ratenkredit easyCredit, der das Kernprodukt bildet, ist es der Norisbank im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben gelungen, erstmals im Bankbereich einen Markenartikel zu etablieren. Besonders erfolgreich sei man mit der Vermarktung über Internet, Brief und e-commerce gewesen. Im Konsumentenkreditgeschäft sei man Marktführer beim Internet-Vertrieb, Partnerportale sind t-online, aol und gmx. Dies stehe nicht im Wiederspruch zur Präsenz in der Fläche und solle nicht als Hinweis auf einen Rückzug aus den bundesweit 101 Filialen verstanden werden. Durch den neuen Vertriebsweg von easyCredit über Partnerbanken werde die Betreuung in der Fläche eher noch verstärkt. Das Neugeschäft über Kooperationen außerhalb des HypoVereinsbank-Verbundes brachte bereits eine Steigerung um 35 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr. Seit Jahresbeginn bieten erstmals sechs Kreditinstitute easyCredit-Lösungen an, darunter die SchmidtBank, Hof, und die Volksbank Düsseldorf Neuss. Für die Partnerbanken führe dies zu einer Kosteneinsparung, man selbst spare Vertriebskosten. Das Kreditrisiko bleibe bei diesem Kooperationsmodell bei der Norisbank.

Mit diesen Innovationen habe man, so Graband, innerhalb kurzer Zeit vom Standort Nürnberg aus eine erhebliche Aufmerksamkeit in der Bankenlandschaft erreicht. Dies werde man nutzen zu einer renditeorientierten Expansion, denn Kostensparen allein sei, so Graband weiter, kein Geschäftsmodell.

Zu Spekulationen um die Zukunft der Norisbank, die nach Presseberichten von der HypoVereinsbank verkauft werden soll, wollte der Vorstandssprecher unter Hinweis auf die glänzenden Zahlen und guten Zukunftsaussichten keine Stellung nehmen: „Wir freuen uns auf unsere Zukunft, das 2003-Ergebnis soll noch besser werden.“

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2003, Seite 53

 
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