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IHK: Bundesverkehrswegeplan nachbessern

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken begrüßt grundsätzlich den vorgelegten Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan, allerdings mit einer Reihe von Einschränkungen. Erfreulich sei, dass für die Region wichtige Schienenverkehrsprojekte mit hoher Priorität Eingang gefunden hätten (u.a. ICE-Trasse nach Erfurt und Berlin; Ausbaustrecken nach Karlsruhe bzw. Leipzig sowie nach Österreich über Passau; Elektrifizierung Marktredwitz – Hof). Hingegen zeige sich bei den Straßenbauprojekten neben Licht auch sehr viel Schatten. Dies unterstrichen IHK-Präsident Hans-Peter Schmidt und Harald Leupold, Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses, bei der „Regionalen Verkehrskonferenz Straße“, zu der das Bayerische Innenministerium in die IHK eingeladen hatte.

Bei den Bundesfernstraßen besteht im Bundesverkehrswegeplan aus Sicht der IHK Nachbesserungsbedarf. Zwar seien mehrere Teilabschnitte mittelfränkischer Projekte in den „vordringlichen Bedarf“ gekommen; viele wichtige Straßenbauprojekte würden aber nur als „weiterer Bedarf“ eingestuft, deren Planungen damit bis 2015 auf Eis liegen.

Sehr erfreulich ist aus Sicht der IHK, dass der sechsstreifige Ausbau der Autobahn A 3 von Aschaffenburg kommend bis zur Ausfahrt Schlüsselfeld nun endlich durchgehend im vordringlichen Bedarf ist. Nicht zu verstehen sei aber, warum nicht auch das Teilstück Schlüsselfeld bis Fürth/Erlangen oberste Priorität erlangt hat. Positiv bewertet die IHK die vordringliche Einstufung der A 6 in Richtung Osten (Amberg – Waidhaus).

„Dass der sechsstreifige Ausbau der stark belasteten Autobahn A 6 Richtung Heilbronn nur für den Teilabschnitt Autobahnkreuz Roth bis Kreuz Nürnberg-Ost im vordringlichen Bedarf steht, ist verkehrspolitisch nicht vertretbar“, so Leupold. Begrüßt wird die Berücksichtigung des acht- bzw. sechsstreifigen Ausbaus der A 73 von der Ausfahrt Hafen Ost bis Nürnberg Süd mit dem Prädikat „vordringlich“. Jedoch auch die Strecke Autobahnkreuz Fürth – Erlangen bis Forchheim hätte dieser Einstufung bedurft. Eingang in den Bundesverkehrswegplan hat die direkte Anbindung des internationalen Flughafens Nürnberg an das Bundesfernstraßennetz gefunden.

Bei der Einstufung der B 2 von Nürnberg nach Augsburg kritisierte Weißenburgs OB Reinhard Schwirzer, der für den IHK-Gesprächskreis „Ausbau B2“ sprach, die deutlichen Verschlechterungen gegenüber dem Bundesverkehrswegeplan 1992.

Unverständlich ist aus Sicht der IHK, dass die Verbindung vom Hafen Nürnberg zur Anschlussstelle Roth (B 2a), die bisher in den vordringlichen Bedarf eingestuft war, komplett entfällt.

Staatsminister Dr. Günther Beckstein erklärte bei der Konferenz, dass der Anteil Bayerns am Fernstraßen-Haushalt im Bundesverkehrswegeplan von 14 auf 13,66 Prozent abgesenkt worden sei. Dies entspreche nicht dem Gewicht des Freistaats bezüglich Bevölkerungsanteil, Kfz-Bestand und Güterverkehrsaufkommen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2003, Seite 26

 
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