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Mit den Obi-Baumärkten in der deutschen Spitzengruppe

Bei der Nürnberger Baustoff Union (BU)-Holding, Mutter der regionalen Obi-Baumärkte und der Baustoff Union, legt man Wert auf fränkische Bescheidenheit. Dabei kann sich die Entwicklung der 16 Obi-Märkte, unterteilt in die Nürnberger Gesellschaft Obi Baumarkt Franken und die Erlanger Baumarkt Rednitztal, durchaus sehen lassen. Man sei im bundesweiten Obi-Ranking „unter den Top five“, so der Ex-Holding-Chef Dieter Streng, der heute die Rolle als aktiver Gesellschafter in Fragen der Strategie und der Standorte wahrnimmt. Tatsächlich hat sich die Gruppe längst auf Platz 1 in Deutschland vorgearbeitet und 2002 ein erfolgreiches Jahr abschließen können.

Im Großraum habe man „die Marktführerschaft mit weitem Abstand“, ergänzt der Vorsitzende der Geschäftsführung, Klaus Willers. Jeder zweite Euro, der im Umkreis von 80 Kilometern in dieser Branche ausgegeben werde, werde in einem Unternehmen der BU-Holding umgesetzt. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz „gegen den Strom“ um 2,8 Prozent auf 250 Mio. Euro, während die Branche bundesweit einen Rückgang von zwei Prozent registriert habe. An keinem Standort, „der länger am Netz ist“, seien rote Zahlen geschrieben worden, sagte Willers mit Blick auf den im vergangenen Jahr neu
eröffneten Standort in Erlangen-Neumühle.

Zwar mussten beide Obi-Sparten mit minus 1,4 auf 118 Mio. Euro in Nürnberg bzw. minus 1,6 Prozent auf 54 Mio. Euro in Erlangen ebenfalls leichte Umsatzrückgänge hinnehmen. Dafür legte der dritte Geschäftsbereich, der Baustoffhandel mit vier Standorten, um 14 Prozent auf 72 Mio. Euro zu. Man habe sich Umsatz vom Wettbewerb geholt, weil der größte Baustoff-Konkurrent, die Firma Wittmann aus Schwaig, in die Insolvenz gegangen ist. Die Wittmann-Mitarbeiter seien von der BU-Sparte übernommen worden. Auch in Forchheim habe sich der lange Atem ausgezahlt, weil sich zwei der drei Konkurrenten vor Ort vom Markt zurückgezogen haben.

Die Zahl der Mitarbeiter stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 30 auf 1 052, 108 davon waren Azubis. „Bei uns gibt es sichere Arbeitsplätze“, betonte Streng und Nachfolger Willers ergänzte: „Selbst bei schrumpfenden Märkten sind wir nicht gezwungen, Mitarbeiter zu entlassen.“

Für das Gesamtjahr 2003 geht die Gruppe angesichts der schlechten Lage in der Bauwirtschaft und zunehmend düsterer Konjunkturaussichten von stabilen Umsätzen und einem leicht steigenden Ergebnis aus. Impulsgeber sind u.a. der Beitritt der Baustoff Union in die größte deutsche Einkaufs- und Vertriebskooperation Hagebau sowie die Stärkung des so genannten Payback-Programms. Mit dieser digitalen Rabattkarte sammeln Kunden bei einer Vielzahl von deutschen und internationalen Unternehmen Bonuspunkte. Außerdem sollen Sortiment, Präsentation und Kundenservice weiter optimiert werden. Diese Strategie soll die Ertragskraft weiter stärken.

Sein eigentliches Erfolgsrezept, das er in 40 Jahren operativen Geschäfts unter Beweisgestellt hat, bringt Streng auf eine einfache Formel: Zufriedene Mitarbeiter produzierten zufriedene Kunden und diese wiederum zufriedenstellende Bilanzen. Das sei der Fokus der gesamten Gruppe - auch wenn die deutsche Fiskalpolitik ein Problem sei: „Es wird alles wegbesteuert, den Rest holen sich Banken und Versicherungen.“ tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2003, Seite 31

 
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