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Starker Preisdruck bei Natursteinen

„Kontinuität auf Weltniveau“ – dieses Fazit zog die NürnbergMesse, nachdem die Stone+tec 2003 nach vier Tagen zu Ende gegangen war. Die 13. internationale Messe erfüllte mit rund 40 000 Fachbesuchern die Erwartungen der Messemacher, der Anteil ausländischer Gäste aus rund 100 Ländern kletterte von 24 auf 30 Prozent. Das Besucherminus von etwas über zehn Prozent wird angesichts der Krise in der Bauwirtschaft als ein vergleichsweise guter Wert gesehen. Knapp 1 200 Aussteller aus 60 Ländern präsentierten Neuigkeiten der Naturstein-Technik, Einrichtungslösungen sowie spezielle Angebote für den Premiumbereich.

Im vergangenen Jahr, so schätzt der deutsche Naturwerkstein-Verband, wurden in Deutschland etwa 23 Mio. Quadratmeter Naturwerkstein verlegt, fast zwei Drittel davon fanden mit spiegelglatt polierten Oberflächen den Weg in die Innenraumgestaltung. Sechs Mio. Quadratmeter wurden als Beläge in Außenbereichen und für Gebäudefassaden verbaut, der Rest verteilt sich auf die innerstädtische Gestaltung und den Landschaftsbau. Diese Fertigungsarbeiten entsprächen etwa dem konstanten Wert von rund zwei Mrd. Euro, ergänzt Verbands-Vize Martin Hemm.

Mittlerweile sei es beispielsweise in der Kücheneinrichtung billiger, auf Granit statt auf ein Imitat zu setzen, obwohl die Wertbeständigkeit um ein Vielfaches höher liege. Außerdem schiele das Ausland neidvoll auf das „welthöchste Niveau bei den Montagevorschriften“: „Die USA entdecken die DIN-Norm“, freut sich Hemm. Zu beklagen sei allerdings der anhaltende Preisdruck, der von der schleppenden Baukonjunktur und durch die Billigimporte von Fertigwaren aus Osteuropa und Asien noch verstärkt werde. Der Import einer 25-Tonnen-Steinladung aus Fernost per Schiff sei um die Hälfte billiger als der Transport aus Spanien per Lkw. Hemm hofft deshalb darauf, dass sich die deutschen Betriebe stärker über Qualität und Termintreue profilieren, um nicht im Preiskampf unterzugehen.

Auf der Stone+tec stellten führende Unternehmen aus der Steinbearbeitungs- und Werkzeugindustrie ihre Produkte zur Gewinnung, Be- und Verarbeitung sowie zum Transport von Natursteinen vor. Präzisionsarbeiten auf einen zehntel Millimeter genau gelten heute als Stand der Technik. Ein Messe-Highlight war die Sonderschau zu den „ästhetischen Möglichkeiten individueller Grabkunst“. Statt Sterben und Tod zu tabuisieren, widmete sich dieses Messe-Extra unter der Überschrift „Denn alle Lust will Ewigkeit“ erotischen Skulpturen aus Stein oder Bronze.

Premiere hatte das neue dynamische Verkehrsleitsystem, das bei seinem ersten Messeeinsatz anreisende Messegäste zum Parkplatz leitete und die Verkehrsströme deutlich flüssiger machte. Auf den zubringenden Autobahnen war bereits weit vor den Toren Nürnbergs der Schriftzug der Fachmesse zu lesen.

Die nächste Stone+tec findet turnusgemäß vom 26. bis 29. Mai 2005 im Nürnberger Messezentrum statt.

tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2003, Seite 41

 
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