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Logistik am Standort Nürnberg gebündelt

Die Logistikaktivitäten der Vedes-Gruppe, Nürnberg, die in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen feiert, werden ab 1. Juli 2004 von einem Joint Venture übernommen. An dem Unternehmen werden die Vedes Logistik GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Vedes AG, mit 49 Prozent und die Müller – Die lila Logistik AG mit 51 Prozent beteiligt sein. Der Dienstleistungsvertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren bei einem geplanten Umsatzvolumen von 25 Mio. Euro über die gesamte Vertragsdauer. Das gab Vedes-Vorstandssprecher Dr. Thomas Märtz auf der Spielwarenmesse Nürnberg bekannt. Die Verwaltung solle ebenfalls in der Region Nürnberg verbleiben. Ihren Firmenstammsitz in der Sigmundsraße hatte die Vedes bereits im Herbst 2003 verkauft. Derzeit sind bei der Einkaufsgenossenschaft 320 Mitarbeiter beschäftigt.

Am Standort Nürnberg werden in ehemaligen Grundig-Gebäuden in Langwasser die Lager der beiden Vedes-Tochtergesellschaften Intercontor Zentraleinkauf GmbH, Nürnberg, und SF Spiel + Freizeit Handelsbetriebe GmbH, Hockenheim, in einer neuen Infrastruktur zusammengeführt. 90 Mitarbeiter der Vedes Logistik GmbH werden von dem Joint Venture übernommen. Ziel der neuen Logistiklösung sei eine leistungsfähige und bedarfsgerechte Bedienung des Spielwarenfachhandels, so Märtz. Zu den Tätigkeiten im Logistikzentrum gehören nach seinen Worten auch Dienstleistungen wie Vereinnahmung, Preisauszeichnung, Lagerung und Kommissionierung der Ware.

100 Jahre Vedes
Die im März 1904 in Leipzig gegründete Einkaufsgenossenschaft hat sich in den vergangenen 100 Jahren zur nach eigenen Angaben stärksten Fachhandelsorganisation der Spielwarenbranche in Europa entwickelt. Im Zuge einer konsequenten Restrukturierungspolitik wurde in den letzten Jahren die Grundlage für die Modernisierung der Unternehmensgruppe geschaffen und der Schritt vom traditionellen Einkaufsverband zu einer modernen Systemzentrale vollzogen, wie Märtz erklärte. Als er 1999 bei Vedes angetreten sei, hätten die Konzernverbindlichkeiten bei 70 Mio. Euro gelegen, jetzt sei Vedes weitgehend entschuldet.

Heute nutzen über 1 100 Fachhändler mit ca. 1 400 Geschäften in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und den Niederlanden die Dienstleistungszentrale: neben Zentralregulierung, Einkauf und Logistik, Sortimentsmanagement, Ladenbau, Marktforschung, Vertrieb und Marketing auch betriebswirtschaftliche Beratung, Datenservice und IT-Systeme.

Ursula Lindl verlässt Vedes
Ursula Lindl, seit 1998 Vedes-Vorstand Einkauf, Marketing und
Vertrieb, hat die Unternehmensgruppe Ende Januar 2004 verlassen, um neue Aufgaben zu übernehmen. Lindl hatte die Sanierung und die sich anschließende Neuausrichtung der Vedes AG maßgeblich vorangetrieben. Zusammen mit ihrem Vorstandskollegen Dr. Thomas Märtz hat sie u.a. das Projekt „Zentrale Einkaufslogistik“ initiiert. Als Verwaltungsratspräsidentin und Aufsichtsrätin in Vedes-Beteiligungsgesellschaften hat sie die Auslandsaktivitäten neu gestaltet. Ihre Aufgabenbereiche werden vorübergehend von Dr. Thomas Märtz mit übernommen.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2004, Seite 63

 
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