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Kleine Fluchten in die Spielewelt

Die Konkurrenz bei Tourismusangeboten, Messen und Kongressen sowie Sport- und Kulturveranstaltungen ist groß. Denn die Besucher generieren in der Region Umsätze in Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungsbranchen. Wo steht Nürnberg in diesem Wettstreit? Welches sind unsere Stärken und Schwächen? Darüber sprach WiM mit Michael Weber, dem Fremdenverkehrsdirektor von Nürnberg.

Sie werben mit rasanten Fahrattraktionen, faszinierenden Show-Programmen und wunderschönen Tier-Präsentationen, mit der traumhaften Erlebniswelt oder der abenteuerreichen Aktivwelt für Kinder – Freizeitparks in Franken bieten alle Möglichkeiten zum Dauer-Amüsement.

Immer nur freundlich lächeln – das muss in der anstrengenden, tristen Welt von heute ja unweigerlich zum Erfolg führen. Die dauergrinsenden Spielfiguren von geobra Brandstätter aus Zirndorf mit dem Markennamen Playmobil haben es bei Mio. von Kindern auf der ganzen Welt geschafft. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von mehr als 330 Mio. Euro, rund 2 500 Menschen, davon die Hälfte in Deutschland, verdienen ihr Geld mit der inzwischen 30 Jahre alten Spielidee. Doch Kinder (und ihre Eltern) lieben die kleinen Plastikfiguren nicht nur im heimischen Kinderzimmer, sondern finden inzwischen auch Gefallen daran, die Mini-Ritter, -Seeräuber oder -Indianer in den Playmobil „FunParks“ zu besuchen. Nicht nur im heimischen Zirndorf warten die überdimensional gewachsenen Kunststoff-Männchen auf Besucher, auch in den USA (Orlando und West Palm Beach), in Frankreich (Paris), Griechenland (Athen) oder auf der Mittelmeerinsel Malta wurden Aktivwelten für Kinder eingerichtet.

Jeden Tag des Jahres zwischen 9 und 18 Uhr können Familien mit Kindern den ausgeklügelten Service von Playmobil genießen. Die Macher in Zirndorf haben dabei an alles gedacht: überdachte Parkmöglichkeiten und der Verleih von Kameras, Buggys und Rollstühlen zum Start, organisierte Kindergeburtstagspartys, Bewirtungsstationen auf dem gesamten Gelände, das mehr als 90 000 Quadratmeter umfasst. Selbst an Wäschetrockner für die Kleidung der Kleinen, die unfreiwillig baden gegangen sind, haben die Planer gedacht. Auf dem Gelände gibt es ein Indianerdorf und eine Ritterburg, eine Mayagrotte und einen Bauernhof, eine Goldmine und eine Robinsoninsel. Und selbstverständlich haben die Playmobil-Profis auch den Shop eingerichtet, in dem begeisterte Kids all das kaufen können, was in der heimischen Spielkiste fehlt. Wer nach einem Tag noch nicht genug hat, kann sogar im „Playmobil Inn“, einem familienfreundlichen Aparthotel mit Riesenzimmern, übernachten.

Mit einem Eintrittspreis von fünf Euro pro Person ist ein abenteuerreicher Besuch in der Heimatstadt des berühmten Plastik-Männchens zudem ein preisgünstiges Vergnügen.

Schon etwas mehr müssen Besucher des Erlebnisparks Schloss Thurn in der Fränkischen Schweiz zwischen Nürnberg und Bamberg auf den Eingangstresen blättern: 10,50 Euro für Kinder zwischen vier und zwölf, 12,50 Euro für Erwachsene kostet der Besuch des Freizeit- und Erlebnisareals in einem historischen Park und rund um ein barockes Wasserschloss. Dafür, so die Veranstalter, sind sämtliche Attraktionen enthalten. Und davon gibt es viele. Während sich die Kleinen im Streichelzoo, im Märchenwald oder in der Kinderzauberschule vergnügen, können die Älteren bei einem Spaziergang durch die Gartenanlagen oder bei einem Besuch des Schlosses Ruhe tanken. Wer davon noch nicht genug hat, kann sich in den Fahrgeschäften zwischen Schwebebahn und „Bumper-Boats“ durchschütteln oder sich bei der Fahrt mit der Familienachterbahn zu zahlreichen Tieren bringen lassen. Und dann locken auch noch die täglich stattfindenden Ritterturniere und Westernshows.

„Bayerns stärkstes Stück Freizeit“ bietet sich das Freizeitland Geiselwind direkt an der Autobahn A 3 Nürnberg-Würzburg an. Für Tageskarten von 16 bis 19 Euro (je nach Körpergröße des Gastes) werden Fahrattraktionen, Show-Programme und Tiere präsentiert. Wer sich in die einzige Looping-Achterbahn Deutschlands mit einem Spitzentempo von 75 Stundenkilometern oder in einem ausgehöhlten Baumstamm in die tosende Wildwasserbahn stürzen möchte, muss schon gute Nerven mitbringen. Auch im T-Rex-Tower, bei dem die Fahrgäste in rasender Geschwindigkeit auf 56 Meter Höhe katapultiert werden, um anschließend im freien Fall wieder in die Tiefe zu rasen, sollen Freizeitland-Gäste schon blass geworden sein. Wer sich lieber mit der Action von Profis beschäftigen möchte, kann sich bei der „Acapulco-Springer-Show“, im Circus und im Varieté internationale Top-Artisten anschauen. Und wer es noch ruhiger während seiner Freizeit angehen lässt, kann sich auf die phantasievollen Traumwelten oder die mehr als 200 Tier- und Vogelarten konzentrieren.

Daneben gibt es in Franken weitere Freizeit- und Erlebnisparks, so zum Beispiel das Fränkische Wunderland in Plech, Freizeitpark und Märchenwald Sambachshof in Bad Königshofen oder in weiteren Wildparks und Wildgehegen.

Viel Action bieten auch die Sommerrodelbahnen in Franken, auf denen es stürmisch oder auch gemächlicher bergab geht. So gibt es Sommerrodelbahnen in Pottenstein, Pleinfeld, Kronach, Riedenburg, Vestenbergsgreuth oder am Ochsenkopf.

Horst Peter Wickel
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2004, Seite 18

 
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