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Ausbildungs-Plätze statt -Abgabe

Die IHK-zugehörigen Unternehmen in Mittelfranken haben in den letzten Jahren trotz schwieriger Rahmenbedingungen in hohem Umfang Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt.

Die IHK-zugehörigen Unternehmen in Mittelfranken haben in den letzten Jahren trotz schwieriger Rahmenbedingungen in hohem Umfang Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt.

Auch im laufenden Jahr muss Ziel sein, dass jeder ausbildungswillige und ausbildungsfähige Bewerber ein Angebot bekommt. Das wird nicht einfach sein, denn das Gespenst einer Ausbildungsplatzabgabe nimmt immer konkretere Gestalt an. Diese Abgabe, sollte sie tatsächlich kommen, schafft aber nicht mehr, sondern weniger Ausbildungsplätze. Sie ist ein aufwändiges Monstrum, das die Wirtschaft weiter belastet und mit schädlicher Bürokratie überzieht. Sie setzt an der falschen Stelle an, indem sie die Problemlösung allein auf die Wirtschaft abwälzt. Dabei wird übersehen, dass der größte Teil der unversorgten Lehrstellenbewerber über keinen Schulabschluss verfügt. Dafür tragen aber nicht die Unternehmen, sondern Eltern, Schule und nicht zuletzt die Jugendlichen selbst die Verantwortung. Es ist geradezu absurd, dass ausgerechnet die Gewerkschaften, die sich vielfach gegen Flexibilität und verkürzte Ausbildungsberufe für leistungsschwächere Jugendliche sperren, als Ankläger auftreten. Letztlich wird eine Ausbildungsplatzabgabe zu einer Verstaatlichung der Berufsausbildung führen.

Trotz dieser Entwicklungen sind wir es den Jugendlichen und unserer gesellschaftlichen Verantwortung schuldig, alle Anstrengungen für zusätzliche Ausbildungsplätze zu unternehmen. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken setzt deshalb im Interesse der Jugendlichen und der Betriebe ihre laufende Ausbildungsoffensive fort, um durch eigene Aktionen sowie mit Partnern zusätzliche Lehrstellen zu werben. Auch die deutsche Wirtschaft hat sich durch ihre Spitzenverbände klar zu einem Ausbildungspakt bekannt, der für diejenigen Jugendlichen, die unter Marktbedingungen keinen betrieblichen Ausbildungsplatz erhalten, einen Kompetenz-Check und ein praxisnahes Qualifikationsangebot vorsieht.

Unsere klare Botschaft lautet: Wir lassen die Jugendlichen nicht im Stich, und wir fordern gleichzeitig die Bundesregierung auf, das Gesetzgebungsverfahren zu stoppen, um nicht ein zusätzliches Ausbildungshindernis aufzubauen.
Autor/in: 
Präsident Hans-Peter Schmidt
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2004, Seite 3

 
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