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Wertschöpfungskette wird optimiert

Auch auf die Vedes-Gruppe, Nürnberg, wirkte sich im Jahr 2003 die allgemeine Kaufzurückhaltung der Konsumenten aus. Der Thekenumsatz des angeschlossenen Fachhandels sank europaweit um 4,5 Prozent auf 620 Mio. Euro, in Deutschland ging er um zwei Prozent auf 550 Mio. Euro zurück. Durchschnittlich waren 2003 im Konzern insgesamt 880 und am Standort Nürnberg 320 Mitarbeiter beschäftigt.

Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Märtz sieht das Unternehmen trotz der wirtschaftlichen Flaute auf dem richtigen Kurs. „Mit 42 Prozent bleibt Vedes weiterhin Marktführer im deutschen Spielwarenfachhandel“, sagte er auf der Bilanzpressekonferenz in Nürnberg. Es sei gelungen, den Konzern zu entschulden und damit den Weg in eine sichere Zukunft zu bereiten. Jetzt stehe die Modernisierung im Vordergrund, um die angeschlossenen Mitgliedsbetriebe in einem harten Wettbewerbsumfeld nachhaltig zu stärken. Großes Potenzial sieht sein Vorstandskollege Achim Weniger in der Optimierung der Wertschöpfungskette. Mit dem Umzug von Verwaltung und Logistik in den Industriepark Nürnberg-Langwasser sei der Weg frei für die Realisierung einer modernen und effizienten Belieferungsstruktur, die gemeinsam mit dem externen Dienstleister Müller – Die lila Logistik AG in die Tat umgesetzt werde.

Die Mitgliederzahlen wurden im Vergleich zum Vorjahr gehalten: Mit über 1 100 Mitgliedern und 1 400 Fachgeschäften in Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und den Niederlanden bleibe die Vedes-Gruppe weiterhin die größte Fachhandelsorganisation für Spiel und Freizeit in Europa. Vedes bietet den angeschlossenen Fachhändlern neben den traditionellen Dienstleistungen – wie z.B. Zentralregulierung, Einkauf und Logistik, Sortimentsmanagement, Ladenbau, Marktforschung, Vertrieb und Marketing – auch betriebswirtschaftliche Beratung, Datenservice und IT-Systeme an.

Die Auswirkungen der insgesamt negativen Marktentwicklung haben ihre Spuren in den Jahresabschlüssen der Mitgliedsbetriebe bzw. im Jahresabschluss der Vedes-Zentrale hinterlassen, erklärte Märtz. Die Vedes AG schloss das Jahr mit einem Verlust in Höhe von 4,9 Mio. Euro ab, der im Wesentlichen auf den Verlustübernahmen der Tochtergesellschaften und auf Sondereffekten beruhte.

Die SF Spiel + Freizeit Handelsbetriebe GmbH (SF) verzeichnete 2003 einen Verlust in Höhe von 3,5 Mio. Euro. Diese Ergebnisverschlechterung stehe im Zusammenhang mit der allgemeinen Marktentwicklung im letzten Jahr, sagte Märtz. Insbesondere im vergangenen Weihnachtsgeschäft mussten im Einzelhandel erhebliche Umsatzeinbußen hingenommen werden. Im Vordergrund der künftigen Strategie der SF stehe nun die Konsolidierung und Sanierung durch ein konsequentes Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm. Bei der Intercontor Zentraleinkauf GmbH ergab sich im Jahr 2003 ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von knapp 0,4 Mio. Euro. Um den Konzern weiterhin zu verschlanken und die Kernkompetenz Einkauf in der Vedes-Zentrale zu positionieren, wurde die Verschmelzung von Intercontor auf die Vedes AG beschlossen. Die Vedes Online GmbH, die einen Verlust von rund 0,5 Mio. Euro verzeichnen musste, wurde mit der Vedes Logistik GmbH zusammengeführt.

Im Konzern lag der Gesamtumsatz mit 375 Mio. Euro zwar unter dem Vorjahr, jedoch wurde zum 31. Dezember 2003 ein Jahresüberschuss in Höhe von rund 0,8 Mio. Euro erzielt. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug 3,3 Mio. Euro. Im Konzernabschluss wurden bereits alle Vergütungen an die Mitglieder der Vedes-Gruppe in Höhe von 3,2 Mio. Euro gewinnmindernd berücksichtigt.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2004, Seite 40

 
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