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Spezialist für Netzwerk-Lösungen startet wieder durch

15 Jahre nach der Gründung und über ein Jahr nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über die Bintec Communications AG präsentiert sich das IT-Unternehmen in guter Form. Anfang letzten Jahres war die heutige Bintec Access Networks GmbH durch das Management gegründet worden, diese Firma führte den Geschäftsbetrieb der insolventen AG als eigenständige Gesellschaft weiter. Im Mai 2003 schließlich wurde das Unternehmen durch die Funkwerk AG mit Sitz in Kölleda/Thüringen übernommen und tritt seitdem als deren eigenständige Tochter auf.

Funkwerk beschäftigt insgesamt rund 1 000 Mitarbeiter und sieht sich als einer der führenden Anbieter von Kommunikationssystemen, die in Fahrzeugen, Verkehrsbetrieben, Unternehmen und Institutionen zum Einsatz kommen. Bintec bildet mit drei anderen Schwesterunternehmen den Funkwerk-Geschäftsbereich „Enterprise Networking“.

Bintec vertreibt Netzwerklösungen, die auf Geschäftskunden ausgerichtet sind. Nach Aussage von Geschäftsführer Thomas von Baross, der gemeinsam mit Torsten Urban und Hans-Ekkehard Domröse das Bintec-Führungsteam bildet, stehen Systeme im Mittelpunkt, mit denen die Geschäftskunden dezentrale Standorte miteinander vernetzen sowie Heimarbeitsplätze, mobile Mitarbeiter oder Niederlassungen an die Firmenzentrale anbinden können. Als beispielhafte Projekte nennt Baross die Anbindung von 400 Niederlassungen des Autovermieters Sixt an den Zentralrechner, die Vernetzung der Douglas-Parfümerien sowie die Anbindung der Kassensysteme der BP-Tankstellen an die Zentrale.

Bei solchen Projekten werden nach Worten Baross‘ höchste Ansprüche an Schnelligkeit, Datensicherheit, Ausfallsicherheit und Handhabung gestellt. Man sehe sich als Spezialist für so genannte „Virtuelle Private Netzwerke“ (VPN), die in Kombination mit zahlreichen Firewalls den geschützten Fernzugriff auf sensible Unternehmensdaten ermöglichen. Außerdem biete Bintec Lösungen an, mit denen sich die dezentralen Einheiten zentral konfigurieren und mit jeweils aktueller Software versehen lassen, was den Aufwand für das IT-Management großer Organisationen deutlich reduziert. Seit der Neuaufstellung von Bintec vor über einem Jahr habe man systematisch in neue Produkte investiert, um diesen Standards zu entsprechen und sich von den Mitbewerbern abzusetzen. In den Anfangsjahren hatte sich Bintec zunächst auf ISDN-Zugangstechnik für Unix-Umgebungen spezialisiert, später lag der Schwerpunkt auf DSL-Routern für den schnellen Breitband-Internetzugang.

Heute beschäftigt Bintec 85 Mitarbeiter (davon 50 in Nürnberg), im Geschäftsjahr 2003 wurde ein Jahresumsatz von 24 Mio. Euro erreicht. Auch mit der Ertragslage ist Baross zufrieden: „Seit dem Neustart haben wir in jedem Monat schwarze Zahlen geschrieben.“ Man habe außerdem seit der Neugründung bereits einige Mitarbeiter eingestellt und werde mit dem jetzt beginnenden Ausbildungsjahr erstmals ausbilden.

Baross sieht die Bintec Access Networks GmbH gut für den Wettbewerb aufgestellt. So bereite man weitere Produktinnovationen vor und forciere das Auslandsgeschäft. Neben dem Stammsitz in Nürnberg unterhält das IT-Unternehmen Standorte in Berlin, Amsterdam, London, Bordeaux, Mailand, Madrid und Warschau. Zum Konzept gehört auch eine noch stärkere Zusammenarbeit mit den Schwesterfirmen: So hat Bintec seine Vertriebsaktivitäten vor kurzem mit der Artem GmbH in Ulm zusammengelegt, die sich auf WirelessLan-Lösungen konzentriert.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2004, Seite 46

 
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