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China ist weltgrößter Spielwarenlieferant

Der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) rechnet für das Jahr 2004 im deutschen Spielwaren-Gesamtmarkt mit einem konstanten Umsatz von etwa 3,25 Mrd. Euro. Die aktuelle Umfrage des Kölner Verbandes bei den Spielwaren-Verbundgruppen, Fachmärkten, Warenhäusern und Versendern zeige unabhängig von Vertriebswegen und Umsatzgrößenklassen weiterhin sehr große Unterschiede in der Umsatz- und Gewinnbilanz der Unternehmen. Der Trend zur Firmenkonjunktur habe sich bestätigt. Der Einzelhandel hoffe auf einen guten Endspurt, da mit dem Weihnachtsgeschäft über 30 Prozent des Jahresumsatzes gemacht würden.

Die Umsatzentwicklung im Spielwarenmarkt stellte sich nach Feststellung des BVS in Jahr 2003 zweigeteilt dar: Während für klassische Spielwaren innerhalb von sechs Jahren ein Umsatzrückgang von mehr als fünf Prozent auf 2,4 Mrd. Euro zu vermelden ist, konnte der Umsatz bei Computer- und Videospielen im gleichen Zeitraum um mehr als das Doppelte auf 800 Mio. Euro gesteigert werden.

Die Zeiten der großen Rabattschlachten sind vorbei, so der BVS. Kein Unternehmer könne mit dem Rotstift Geld verdienen. Wer die Renditeziele erreichen wolle, setze auf Markenkonzentration, Sonderveranstaltungen, Expansion über Online-Shops im Internet, Kostenoptimierung und kompromisslose Deckungsbeitragsrechnung.

Außenhandel
Importe und Exporte der deutschen Spielwaren-Industrie lagen 2003 weiterhin im Plus. Die Einfuhren stiegen im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 2,73 Mrd. Euro, die Ausfuhren erhöhten sich um über neun Prozent auf zwei Mrd. Euro. An erster Stelle der Importstatistik nach Lieferländern steht wiederum China mit einem Anteil von fast 53 Prozent an den Gesamtimporten (Vorjahr 35,5 Prozent); 2003 wurden Spielwaren im Wert von 1,5 Mrd. Euro aus China importiert. Auf Rang zwei der Importstatistik folgen die Niederlande mit 11,4 Prozent Anteil an den Spielwarengesamtimporten (Vorjahr 8,2 Prozent), Japan fiel mit einem Anteil von sechs Prozent (19 Prozent) auf Rang drei zurück, gefolgt von Osteuropa mit 3,9 Prozent (zwölf Prozent).

Die bedeutendsten Absatzländer für die deutschen Exporte sind nach wie vor die Länder der Europäischen Union, allen voran Großbritannien mit 20,3 Prozent, gefolgt von Frankreich mit 17,5 Prozent und den Niederlanden mit neun Prozent Anteil an den Gesamtexporten. Die Exporte in die osteuropäischen Länder konnten 2003 auf 80 Mio. Euro gesteigert werden und haben damit einen Anteil von vier Prozent an den Gesamtexporten. Wichtigster außereuropäischer Absatzmarkt für die deutsche Spielwarenindustrie bleiben die USA, 2003 wurden Waren im Wert von 71,4 Mio. Euro dorthin exportiert (2002: 87,9 Mio. Euro). In der deutschen Spielwaren-Industrie waren 2003 insgesamt 13 190 Mitarbeiter beschäftigt, das bedeutet einen Rückgang um fast sieben Prozent zu 2002.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2004, Seite 54

 
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