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Event-Agentur mit Herz für Kinder

„Kinder sind entscheidend“ lautet das Motto der Nürnberger Event-Agentur CriCri, die sich seit 15 Jahren auf die Zielgruppe Kinder und Familien spezialisiert hat. Diplom-Psychologe und Theaterpädagoge Thomas Heinl gründete bereits während seines Studiums CriCri als Ein-Mann-Agentur anlässlich der Erlanger Kulturbörse. „Aus Liebe zum Theater, zur Interaktion und aus der Überzeugung heraus, eine Berufung zum Beruf zu machen“, so Heinl.

Es gehe generell darum, gute Veranstaltungen für Kinder zu machen, die gleichzeitig die Kommunikationsziele des Auftraggebers gut transportieren. In den 80er Jahren sei noch die „Hüpfburg“ als probates Mittel der Kinderunterhaltung angesehen worden, was ihn sehr geärgert habe. Eine Hüpfburg repräsentiere aber letztlich nur das altbekannte Prinzip des „Abgebens“ eines Kindes, außerdem fessle eine solche Einrichtung nur recht kurz. Wichtig sei ihm vielmehr ein klarer kreativ-pädagogischer Ansatz, der Spielen, Lernen und Interagieren verbindet. Auf diesem Feld habe man sich in den zurückliegenden 15 Jahren nach rund 2 000 Events aller Größenordnungen eine Einzelstellung in der Region erkämpft. Spielen sei deshalb so gut mit Kommunikationszielen zu verbinden, weil es ebenfalls einen Bezug zu Erwachsenen herstellt, die auch gerne spielen. „In jedem Kind und in jedem Erwachsenen steckt ein Spieler“, so Heinl.

Es sei zu beobachten, dass Kinder heutzutage mehr an der Erwachsenenwelt teilhaben als früher: Sie werden öfter und in einem jüngeren Alter zu Veranstaltungen mitgenommen als früher. Hinzu kommen aktuelle Trends wie Computerspiele, eine gewisse Tendenz zur Elektronisierung der Kinderwelt und ständig neue Spiel- und Sportgeräte. Was jedoch immer gleich bleibe, so Heinl, sei die Freude am Spiel selbst, das sehe man bei Erwachsenen, die sich eher durch gesellschaftliche Normen in ihrem Spieltrieb gehemmt fühlten.

Die Firma verfüge über ein enormes Lager an Spielausrüstung, darunter so genannte Fun-Module zum Kriechen und Krabbeln wie „Siggi der Seedrache“ oder die kürzlich erworbene, neun Meter hohe aufblasbare Kletterwand „Eiger“, aber auch einen reichen Kostümfundus. Da man jedoch nach Heinls Worten das wenigste an Spielgerät „von der Stange“ kaufe, sondern selbst entwickle und dann von Messebaufirmen umsetzen lasse, belaufen sich die jährlichen Spielzeuginvestitionen auf rund 20 000 Euro.

Bei CriCri unterscheide man zwischen Dienst- und Sachleistungen: Bei ersterem steht die Event-Konzeption im Vordergrund, bei der Sachleistung die Durchführung von Veranstaltungen im Rahmen bestehender Konzepte. Häufig wünschen jedoch die Kunden – zu 90 Prozent Unternehmen - eine Kombination aus beidem. So gibt es „Aktionsinseln“ mit offenen Spielsystemen, wenn es um eher kurze Verweildauer der Besucher geht (etwa in der Fußgängerzone), oder geschlossene Spielwelten, wenn längere Verweildauer erwünscht ist, wobei dann der Aufwand an Animation und Betreuung steigt. Ein Beispiel ist der „Jahrmarkt der 1 000 Möglichkeiten“, bei dem die Kinder mit Spielgeld ausgestattet werden, verschiedene Aufgaben und Rollen übernehmen müssen und spielerisch an die Wirtschaftswelt herangeführt werden.

Bei Großveranstaltungen mit rund 100 000 Besuchern kalkuliert Heinl mit einer Vorbereitungszeit von einem halben Jahr. Aktiv sei man im Wesentlichen im Umkreis von rund 500 Kilometern. Unter zu großen Entfernungen leide die Organisation, außerdem benötige man je nach Event bis zu 80 Mitarbeiter. Das Unternehmen beschäftigt fünf feste Mitarbeiter und darüber hinaus rund 100 freie Projektmitarbeiter. Mit diesem Team richtet man etwa 250 Veranstaltungen pro Jahr aus – mit deutlichem Schwerpunkt im Sommer. Die sechs- bis siebenstelligen Summen, die sich Unternehmen früher ein Event kosten ließen, seien heute eher selten geworden. Die Budgets seien spürbar kleiner geworden. Als Hauptkostenfaktoren für Veranstaltungen nennt Heinl Catering, Technik und Stars, so dass hier der Spardruck am größten sei. Tendenziell gehe es in der Event-Branche wieder leicht aufwärts.

De.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2004, Seite 46

 
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