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Mitarbeiter zeigen Eigeninitiative

Viele Mitarbeiter sind bereit, sich weiterzubilden. Die Frage ist aber, wer für die Kosten der Trainings aufkommt. Bisher wurde Weiterbildung überwiegend vom Chef „verordnet“ und vom Unternehmen bezahlt, dies scheint sich zu ändern.

Diesen Schluss lässt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) vom Herbst letzten Jahres zu: Demnach wollen 90 Prozent der Arbeitgeber auch künftig in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Doch sie knüpfen daran verstärkt Bedingungen: 59 Prozent fordern von ihren Mitarbeitern, dass sie die Weiterbildung in ihren Urlaub oder in die Freizeit legen, 19 Prozent erwarten eine finanzielle Beteiligung der Mitarbeiter.

Dass die Arbeitnehmer zunehmend bereit sind, auf diese Bedingungen einzugehen, zeigt eine Umfrage von Beigroup, einem Franchise-Unternehmen im Bereich der beruflichen Weiterbildung mit Hauptsitz in Nürnberg. Befragt wurden rund 1 800 Nutzer des Internet-Stellenmarktes und Karriere-Netzwerks Monster Deutschland. 88 Prozent der Teilnehmer erklärten, sie würden auch selbst in die Weiterbildung investieren. Lediglich zwölf Prozent lehnten dies grundsätzlich ab. Den Erfahrungen von Beigroup zufolge ist ein persönlicher Beitrag das beste Instrument, um sicherzustellen, dass der Mitarbeiter wirklich freiwillig und motiviert am Training teilnimmt und das Erlernte im Arbeitsalltag anwenden will. Dabei sind natürlich auch Kombinationen (Kostenbeteiligung und Urlaubstage nehmen) möglich. Auch Weiterbildungskonten, in die sowohl Mitarbeiter als auch Arbeitgeber einzahlen, sind eine gute Möglichkeit.

Für die gesamten Kosten sollte der Arbeitgeber dann aufkommen, wenn bei Seminaren und Lehrgängen rein firmenbezogenes Wissen vermittelt wird, das kaum auf andere Unternehmen anwendbar ist. Geht es um Fähigkeiten und Fertigkeiten, die der Mitarbeiter auch bei anderen Arbeitgebern einsetzen kann, ist eine Beteiligung der Mitarbeiter an den Kosten nicht nur zumutbar, sondern sinnvoll und wichtig, so Birgit Mauroner von Beigroup. Voraussetzung sei, dass Trainingsanbieter und Unternehmer gemeinsam ein Trainingskonzept ausarbeiten, das sich an den Unternehmenszielen orientiert. Daraus könne dann jeder Mitarbeiter die Bausteine auswählen, die er persönlich als sinnvoll erachtet. Schon allein die Tatsache, dass die Mitarbeiter nicht „geschickt“ würden, sondern selbst entscheiden dürfen, wann sie welches Training in Anspruch nehmen, führe zu mehr Verantwortungsbewusstsein und Motivation bei der Anwendung der Trainingsinhalte.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2006, Seite 27

 
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