Der Bezirk Mittelfranken ist eine tragende Säule bei der Aus- und Weiterbildung von Menschen mit Behinderungen.
Der Bezirk ist nicht nur dafür zuständig, behinderten Menschen Sozialleistungen zu gewähren. Zahlreiche Einrichtungen des Bezirks ermöglichen Menschen mit Behinderung eine berufliche Aus- und Weiterbildung.
Seit über 25 Jahren qualifiziert das Berufsausbildungswerk Mittelfranken (BAW) mit Hauptsitz in Nürnberg und einer Außenstelle im Ansbacher City Park junge Menschen mit Lernbehinderungen, wobei die Ausbildungskosten vollständig von der Bundesagentur für Arbeit übernommen werden. Ihre praktischen Erfahrungen sammeln die Auszubildenden direkt in rund 600 mittelfränkischen Unternehmen, mit denen der Bezirk Vereinbarungen getroffen hat; etwa 300 weitere Betriebe stellen Betriebspraktika zur Verfügung.
Für die Arbeit dieser Einrichtung, an der derzeit 730 junge Frauen und Männer lernen, spricht nach Aussage von Bezirkspressesprecher Jürgen Messelhäußer neben den guten Prüfungsergebnissen auch die erfolgreiche Integration der Absolventen in die Berufswelt: Zwei Drittel der Absolventen hatten zum Zeitpunkt der Prüfung bereits einen Arbeitsvertrag mit einem Unternehmen in der Tasche.
Hör- und sprachgeschädigten Jugendlichen ermöglicht seit Beginn der 70er Jahre das Berufsbildungswerk Mittelfranken Nürnberg (BBW) in zehn Lehrwerkstätten eine berufliche Erstausbildung sowie berufsvorbereitende Maßnahmen. Auch die Weiterbildung von hör- und sprachgeschädigten Arbeitnehmern gehört zu den Aufgaben des BBW. Nicht alle hörgeschädigten Jugendlichen erlernen in einem Berufsbildungswerk ihren Beruf, sondern treten ihre Ausbildung direkt in einem Unternehmen an. Auch sie finden Unterstützung beim BBW, das die Ausbilder, Berufsschullehrer und Eltern mit einbezieht. Einschließlich berufsvorbereitender Maßnahmen werden am BBW 245 Jugendliche ausgebildet, die Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung besuchen 272 Schüler.
In den Berufsfachschulen des Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte in Nürnberg werden z.B. Büro- oder Informatikkaufleute, Stenotypisten, Hauswirtschafter, Masseure, Physiotherapeuten oder Sing- und Musikschullehrer ausgebildet. Träger des Bildungszentrums ist der Verein Blindenanstalt Nürnberg e.V., zu dem die Bezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken, die Oberpfalz und Niederbayern gehören.
Darüber hinaus unterhält der Bezirk Mittelfranken weitere Einrichtungen für die berufliche Bildung. Zur Maschinenbauschule Ansbach gehören nicht nur die Berufsfachschule für Maschinenbau oder die Fachschule für Maschinenbautechnik sondern auch die Fachakademie für Medizintechnik, eine in Bayern einzigartige Einrichtung. Unterrichtet werden rund 300 Schüler.
69 Nachwuchsmusikern vermittelt die Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl eine breit gefächerte musikalische Berufsausbildung in einem zweijährigen Vollzeitunterricht. Deutschlandweit bekannt sind die Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf. Neben den beiden bezirkseigenen Lehrgangsschulen, Landmaschinen- und Tierhaltungsschule, bestehen acht weitere staatliche Einrichtungen mit etwa 2 200 Studierenden und Schülern. Eine Ausbildung in Pflegeberufen ist an den Berufsfachschulen für Krankenpflege möglich, die an die Bezirkskliniken in Ansbach, Engelthal und Erlangen angegliedert sind.
