Die Stadt Nürnberg hat im vergangenen Jahr eine Befragung bei Nürnberger Betrieben durchgeführt, um deren Erwartungen an die kommunale Wirtschaftspolitik besser einschätzen zu können. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, die Wirtschaftsförderung noch besser am tatsächlichen Bedarf der Wirtschaft zu orientieren.
Von 12 900 angeschriebenen Firmen gaben 1 600 Auskunft über ihre Zufriedenheit mit dem Standort, die Entwicklung ihres Betriebes, standortbezogene Probleme, ihre Strategien in Zusammenhang mit der EU-Osterweiterung und ihre Erwartungen an die kommunale Wirtschaftspolitik.
„Nürnberg ist ein Wirtschaftsstandort, an dem sich die Unternehmen grundsätzlich wohlfühlen. Die Nürnberger Betriebe blicken wieder positiver in die Zukunft“, sagte Wirtschaftreferent Dr. Roland Fleck bei der Vorstellung der Firmenumfrage, die 2005 zum zweiten Mal nach 1997 durchgeführt wurde. So rechnen über 36 Prozent der Unternehmen mit einer positiven Entwicklung in den nächsten fünf Jahren, 1997 waren es nur 27 Prozent. Keine Probleme sehen 29 Prozent für ihre Betriebsstätte, jedoch machen Finanzierung (21 Prozent) und das Gewinnen qualifizierter Mitarbeiter (14 Prozent) den Nürnberger Unternehmen Sorgen. Gewichtet nach Beschäftigenzahlen ist das Gewinnen qualifizierter Mitarbeiter das Hauptproblem für 26 Prozent der Unternehmen.
Für Überraschung sorgte nach Aussage Flecks die Feststellung, dass fast die Hälfte der antwortenden Unternehmen keine weiteren Auswirkungen der EU-Osterweiterung erwarten und 23 Prozent diese als positiv betrachten. Zufrieden äußerten sich die Teilnehmer vor allem mit den Rahmenbedingungen vor Ort: Insbesondere die exzellente Infrastruktur und zentrale Lage wurden hervorgehoben. Damit dies auch weiter so bleibt, müssten Investitionen in die Infrastruktur konsequent fortgeführt werden, so Fleck.
Die Erkenntnisse aus der Umfrage will Fleck in nächster Zeit in folgenden Schwerpunkten der kommunalen und regionalen Wirtschaftspolitik umsetzen: Intensive Betreuung von Firmen mit Verlagerungsabsichten; Verbesserung der Rahmenbedingungen für Finanzierungen, besonders für kleine und mittlere Unternehmen; flankierende Maßnahmen zur Verbesserung der Qualifizierung von Beschäftigten; offensive Technologiepolitik und weitere Optimierung der Kundenorientierung von Wirtschaftsförderung und gesamter Stadtverwaltung und Stadtpolitik.
Der 60-seitige Bericht kann unter www.wirtschaft.nuernberg.de, Rubrik Infoservice heruntergeladen werden.
