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Elsa hilft bei der Software-Entwicklung

Das Kooperationsnetzwerk „Automation Valley Nordbayern“ will für mehr Systematik in der Software-Entwicklung sorgen.

Eine optimale Zusammenarbeit aller Beteiligten setzt ein einheitliches Verständnis der in der Projektabwicklung verwendeten Begriffe und eine gemeinsame Vorstellung der einzelnen Aufgaben über die Bereiche hinweg voraus. Daher beinhaltet „Elsa“ ausführliche Begriffsdefinitionen aus der Automatisierungstechnik sowie Hinweise zur Anpassung an firmen- und projektspezifische Randbedingungen.

Die Fertigstellung des Leitfadens in der Version „Elsa V1.0“ stellt das erste große Etappenziel der Projektgruppe „Softwareprozesse in der Automatisierung“ dar. Geplant ist in der zweiten Stufe die Validierung des Leitfadens mit Hilfe von ausgewählten Pilotanwendern aus dem Bereich der Automatisierungstechnik. In der Projektgruppe arbeiten derzeit Vertreter der Unternehmen Siemens AG, Schaeffler KG, infoteam Software GmbH und Arbeitsgemeinschaft für Know-how Transfer e.V. mit. Projektleiter ist Stefan Angele von infoteam Software GmbH (Kontakt: angele@infoteam.de).

Dabei helfen soll „Elsa“ – der „elektronische Leitfaden für die systematische Softwareerstellung in Automatisierungsprojekten“. Entwickelt wurde der Leitfaden von der Projektgruppe „Software-Prozesse in der Automatisierung“. Das Ziel: Durch eine systematische Vorgehensweise soll die Software-Erstellung in Automatisierungsprojekten planbarer und effizienter werden.

Ein wichtiger Grund für diese Initiative ist, dass die Bedeutung von Software-Engineering in der Automatisierung stark zugenommen hat und weiter wachsen wird. Während Software in der Vergangenheit eine weitgehend isolierte Komponente war, wird sie in der Zukunft integrierter Teil großer komplexer Automatisierungssysteme sein. Das bedeutet, dass Mechanik, Hardware und Automatisierungs-Software optimal aufeinander abgestimmt werden müssen, um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden. Gelingen kann dies nur, wenn alle Beteiligten frühzeitig in die Entwicklung eingebunden werden.

„Elsa“ schlägt ein phasenorientiertes Vorgehen auf der Basis des in der Software-Entwicklung bekannten V-Modells vor, in dem der gesamte Entwicklungsprozess in definierte Abschnitte mit überprüfbaren Ergebnissen unterteilt wird. Neben der Software-Erstellung sind im Leitfaden die Rollen Auftraggeber, Projektmanagement, Qualitätsmanagement, Konfigurationsmanagement, Mechanikerstellung und Hardware-Erstellung beschrieben. Den Rollen sind bestimmte Aufgaben in den verschiedenen Phasen zugeordnet. So kann die notwendige Abstimmung zwischen Mechanik, Hardware und Software bereits frühzeitig im Rahmen der Projektplanung unterstützt werden.

Aufgebaut ist „Elsa“ als interaktive HTML-Struktur und verlinkt Mustervorlagen für die wichtigsten Dokumente, die im Rahmen von Automatisierungsprojekten benötigt werden wie beispielsweise Lastenheft, Pflichtenheft, Projektplan und Qualitätsplan. Checklisten dienen als Unterstützung für die Mitarbeiter bei der Abwicklung einzelner Arbeitsschritte und sollen dazu dienen, die Reproduzierbarkeit sowie Qualität und Effizienz der in den Phasen durchgeführten Tätigkeiten sicherzustellen.

Das Projekt wurde im Rahmen des Kooperationsnetzwerks „Automation Valley Nordbayern“, einer Initiative von nordbayerischen Unternehmen und Institutionen der Automatisierungstechnik, entwickelt. Die Koordination dieser Initiative erfolgt durch die IHKs in Nürnberg, Aschaffenburg, Bayreuth, Coburg und Würzburg-Schweinfurt sowie die Innovationsoffensive Ostbayern.

Kooperationsforum „Automation Valley“
Der Leitfaden „Elsa“ wird im Rahmen des 5. Kooperationsforums „Automation Valley Nordbayern“, das am Dienstag, 7. November 2006, 13 bis 18 Uhr, beim Unternehmen Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG in Coburg stattfindet, präsentiert.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2006, Seite 20

 
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