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Mittelstand braucht schnellen Internet-Zugang

Viele Unternehmen machen ihre Standortentscheidung nicht mehr nur vom Angebot an klassischer Infrastruktur abhängig, sondern auch von der Verfügbarkeit eines schnellen breitbandigen Internet-Zugangs. Dies ergab eine Blitzumfrage der IHK für München und Oberbayern unter oberbayerischen Unternehmen in ländlichen Gebieten. Danach halten 89 Prozent der Befragten einen breitbandigen Internet-Anschluss für wichtig, mehr als 45 Prozent sogar für unverzichtbar.

Doch während in Ballungsgebieten nahezu jeder Haushalt an diese Technologie angeschlossen werden kann, liegt der Versorgungsgrad in ländlichen Gebieten heute erst bei rund 55 Prozent. „Selbst ausgewiesene Gewerbegebiete sind nicht mit Breitbandanschlüssen versorgt, das ist für die Unternehmen und die betroffenen Gemeinden ein großes Problem“, sagt Dr. Reinhard Dörfler, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK). Denn zentrale Geschäftsprozesse wie die Einbindung in die Kunden-Lieferantenkette würden zunehmend über das Internet laufen. Auch das Herunterladen von Softwareprogrammen, beispielsweise um den Virenschutz zu aktualisieren, sei ohne Breitband kaum noch wirtschaftlich machbar. Gemeinden ohne Breitbandanschluss wiederum werden sich nicht nur mit Neuansiedlungen schwer tun, sie müssen sogar mit Abwanderungen rechnen, so ein Ergebnis der Umfrage. Denn viele Unternehmen erwarten diese Infrastruktur als Standardleistung der Kommune.

Doch während sich in der aktuellen politischen Diskussion alles auf einen DSL-Zugang als mögliche Technologie fokussiert, existieren auch technische Alternativen für das Breitbandinternet. „Diese alternativen Techniken sind allerdings bei den betroffenen Unternehmen kaum bekannt“, so Dörfler. Die bayerischen IHKs und der Bayerische Gemeindetag haben nun eine Breitbandinitiative ins Leben gerufen, die über die Alternativen zum DSL-Zugang informieren und damit mehr Transparenz in die Debatte bringen soll. Unterstützt wird die Initiative von Bayerischem Wirtschaftsministerium, Bayerischem Städtetag und Bayerischem Landkreistag.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2006, Seite 18

 
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