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Immobilienkaufleute gehen an den Start

Die Berufsausbildung in der Immobilienwirtschaft wurde zum Start des Ausbildungsjahres 2006/2007 gründlich erneuert.

Der „Immobilienkaufmann/-kauffrau“ löste mit Wirkung zum 1. August 2006 den bisherigen, auf die Wohnungsverwaltung ausgerichteten Ausbildungsberuf „Kaufmann/Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft“ ab.

Das der Ausbildung zugrunde liegende Berufsbild wurde vom Gesetzgeber mit Unterstützung der Berufsverbände und Kammern erarbeitet. Wesentlicher Grund für die Reform waren die erheblich erweiterten Anforderungen an die Unternehmen der Immobilienbranche. Der reformierte Ausbildungsberuf präsentiert sich nun stärker ökonomisch ausgeprägt, außerdem soll er der zunehmenden Internationalisierung der Immobilienwirtschaft Rechnung tragen. Stärkere Akzente wurden u.a. auf die Themen Immobilienvermittlung und -management, Bewertung sowie Bestandsentwicklung gesetzt. Nach Aussage des Immobilienverbandes Deutschland IVD Süd e.V. sind diese Themen bisher nur unzureichend berücksichtigt gewesen und wurden jetzt verbindlich in den Ausbildungsgrundlagen verankert. Aber auch die neue Berufsbezeichnung dürfte nach Einschätzung der Branche das Interesse an einer immobilienwirtschaftlichen Ausbildung steigern.

Einen wichtigen Beitrag dazu leisten vor allem die im Zuge der Ausbildung gegebenen Möglichkeiten zur Spezialisierung. So können sich die Auszubildenden nach der zweijährigen Grundausbildung im dritten Jahr für jeweils zwei von fünf Schwerpunktbereichen entscheiden. Dies sind: Maklergeschäft, Wohnungseigentumsverwaltung, Bauträgergeschäft, Gebäudemanagement sowie Steuerung und Kontrolle im Unternehmen. Um die Ausbildung in den angestrebten Bereichen, vor allem in kleineren spezialisierten Betrieben zu ermöglichen, schlägt der IVD Süd Ausbildungspartnerschaften zwischen Betrieben mit unterschiedlichen Schwerpunkten vor.

Gleichzeitig ermöglicht die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Immobilienkaufmann/-kauffrau die Teilnahme an berufsbegleitenden Fortbildungsmaßnahmen, wie sie der IVD etwa in Zusammenarbeit mit der „Deutschen Immobilien Akademie - DIA“ an der Universität Freiburg anbietet. Hier können z.B. das Diplom zum Immobilienwirt oder die Qualifikation zum Diplom-Sachverständigen erworben werden. Beides sind Abschlüsse mit hohem Geltungsnutzen und entsprechend guten Berufsaussichten. Darüber hinaus befinden sich in Freiburg Ausbildungsgänge mit Bachelor bzw. Master-Abschlüssen für die Immobilienwirtschaft in Vorbereitung. Auch als Basis für den IHK-Zertifikatslehrgang „Geprüfter Immobilienfachwirt“ eignet sich diese Ausbildung.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2006, Seite 34

 
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