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Funksysteme und Leistungs-Dioden

Der „Innovationspreis Mikroelektronik“, der in diesem Jahr zum zehnten Mal vom „Förderkreis für die Mikroelektronik e.V.“ vergeben wurde und mit 3 000 Euro dotiert ist, ging erstmals an zwei Preisträger-Teams. Förderkreis-Vorsitzender Dr. Dietrich Ernst übergab die Preise anlässlich der Jahreskonferenz des Erlanger Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB.

Jürgen Hupp (Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen) und Berthold Hemer (stellvertretender Vorstandsvorsitzender der CeoTronics AG in Rödermark, Hessen) wurden für eine gemeinsame Arbeit geehrt. Der Titel: „Entwicklung eines digitalen, drahtlosen Sprachkonferenzsystems für mobile Einsatzgruppen unter schwierigen Umgebungsbedingungen“. Dahinter verbirgt sich ein leistungsfähiges Funksystem, das im Wesentlichen auf dem DECT-Standard beruht, den Endverbraucher als drahtloses Telefonsystem kennen. Die beiden Partner entwickelten flexible und leistungsfähige DECT-Module für schwierige Einsatzgebiete, die durch Patente geschützt sind. So sind z.B. auf dem Rollfeld eines Flughafens robuste und absolut zuverlässige Funksysteme unerlässlich, die außerdem unempfindlich gegen Lärm, Schmutz oder andere Rahmenbedingungen sein müssen.

Der zweite Preis ging an Dr. Anton Bauer und Dr. Volker Häublein vom Erlanger Fraunhofer IISB sowie an Prof. Dr. Dietrich Stephani (technischer Geschäftsführer der SiCED GmbH & Co. KG, Erlangen) und an Dr. Roland Rupp (Infineon Technologies). Unter dem Titel „Dotierung und Herstellung der SiC Schottky-Diode“ erarbeiteten die vier Preisträger erstmals ein kommerzielles Bauelement auf Siliciumcarbid, das den hohen Anforderungen der Leistungselektronik in hervorragender Weise gerecht werde, wie die Jury erklärte. Schottky-Dioden auf Basis von Siliciumcarbid ermöglichen gegenüber herkömmlichen Leistungsdioden vernachlässigbare Schaltverluste und erlauben dadurch höhere Schaltfrequenzen bei gleichzeitig verbessertem Wirkungsgrad. Gemeinsam entwickelten die vier Wissenschaftler diese Technologie und machten sie tauglich für die Massenfertigung.

Der Förderkreis für die Mikroelektronik e.V. ist ein Zusammenschluss von ca. 25 Unternehmen, zwei Fraunhofer-Instituten, vier Lehrstühlen der Universität Erlangen-Nürnberg und der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Der Förderkreis verleiht jährlich auch einen Jugendpreis, vergibt Stipendien, fördert technisch-wissenschaftliche Veranstaltungen und Kooperationen zwischen Forschung, Entwicklung und Anwendung.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2006, Seite 21

 
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