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Auf den Spuren von Tiger Woods

Die Golf-Verbände empfehlen den Sport, um bei Kindern und Jugendlichen Konzentration, Koordination und Fitness zu verbessern.

Die Jugend sollte, da sind sich Experten aus allen Bereichen einig, mehr Sport treiben, doch ihre Lust auf Völkerball, Reckturnen oder Kugelstoßen ist nur gering. Zu den neuen Sportarten, die Spaß an der Bewegung wecken, gehört seit einigen Jahren auch das Golfen.

„Golf ist auch für den Nachwuchs eine geeignete Sportart,“ sagt Carmen Schmidbauer vom Bayerischen Golfverband (BGV), „denn dabei lernen Kinder nicht nur sich zu konzentrieren und die eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen, sondern durch das Golfen werden Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit, also alle motorischen Fähigkeiten verbessert.“ Und das alles in der Natur und an der frischen Luft. Aber beim Abschlagen, Putten und Chippen lernt der Nachwuchs noch viel mehr. Schmidbauer: „Golf fördert den Aufbau einer mentalen Stärke, es dient der Konflikt- und Stressbewältigung, und man lernt dabei gleichzeitig, ein gewisses Verhalten einzuhalten.“

Schon 1999 gründeten die Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG) und der Deutsche Golfverband deshalb das Gemeinschaftsprojekt „Abschlag Schule“, das bis heute bereits mehre- ren zehntausend Schülern den grünen Sport näher brachte. Inzwischen steht Golf als Schulsport in einigen Bundesländern bereits fest auf dem Stundenplan. Nach Angaben des VcG werden bei dem Projekt sowohl die Fahrten zwischen Schule und Golfplatz als auch die Unterrichtsmaterialien, die Leihschläger und Bälle sowie natürlich der Unterricht durch einen professionellen Golflehrer finanziell unterstützt. Von Klasse 3 bis 13, von Golf-Wandertagen über Projektwochen bis hin zu Arbeitsgemeinschaften kann jede Schule ihr Golfangebot individuell gestalten. „Vor allem die Herausforderungen, Bälle nah an die Fahne zu spielen, aus schwierigen Situation doch noch aufs Grün zu kommen und den Ball mit möglichst wenigen Schlägen einzulochen, begeistern die Kinder“, erklärt Projektleiter Jörg Krebs von der VcG.

Darüber hinaus sind die 164 Golfclubs in Bayern selbstverständlich auch daran interessiert, den talentierten Nachwuchs durch gezielte Trainingsmaßnahmen an die deutsche und europäische Spitze heranzuführen. Zu den offiziellen regionalen Trainingsstützpunkten des Bayerischen Golfverbands gehören in Bayerns Norden zum Beispiel der Golfclub Bad Kissingen in Unterfranken und der Golfclub am Reichswald Nürnberg. Aber auch alle anderen Golfclubs in Mittelfranken verfügen über C-Trainer, Jugend-Assistenten und einen Jugendwart. Diese mit der Jugendarbeit betrauten Personen wurden vom BGV speziell für ein kinder- und jugendgerechtes Training ausgebildet und werden regelmäßig geschult.

Der BGV hat in den letzten beiden Jahren, so Carmen Schmidbauer, auch einige ganz neue Konzepte und Initiativen eingeführt, beispielsweise die „Girls go Golf“-Initiative, um Mädchen für den Sport zu begeistern. Zum ersten Mal findet in diesem Jahr auch der „BGV Girls go Golf-Scramble“ statt, ein breitensportlich ausgerichtetes Teamwettspiel, zu dem die Clubs in Bayern eine Mannschaft melden können. Außerdem wird ab 2007 ein „Talentscouting“ in den Mitgliederclubs durchgeführt: Vor Ort werden zwei vom BGV beauftragte Professionals Talente sichten und die für die Jugendarbeit zuständigen Golfprofessionals in den Golfclubs beraten. Bleibt zu hoffen, dass dabei ein neuer Tiger Woods entdeckt wird.

Autor/in: 
hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2007, Seite 34

 
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