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BBL Oberflächentechnik

Hohe Investitionen und mehr Arbeitsplätze

Die makellose Reinigung von Oberflächen und die Beschichtung von Materialien aller Art ist das Metier der BBL Oberflächentechnik GmbH in Roth. Die Kunden kommen hauptsächlich aus Bayern, Tschechien und Polen, Aufträge werden aber auch für Geschäftspartner in Skandinavien, der Golfregion und Südostasien abgewickelt.

Vielfältig sind die Produkte und Bauteile, die bei BBL veredelt werden: Komponenten für ein Kernkraftwerk, Maschinenteile, Krankenhauseinrichtungen, medizinische Geräte, Konstruktionsteile für Imax-Kinos, Ladeneinrichtungen oder landwirtschaftliche Geräte. Selbst Kunstobjekte wie die Pavillons, die anlässlich der Fußball-WM 2006 auf der Insel Schütt in Nürnberg installiert wurden, werden mit langlebigen Oberflächen versehen.

Rund 2,5 Mio. Euro hat BBL nach Aussage von Geschäftsführer Robert Lumpi im letzten halben Jahr am Standort Roth investiert, wo das Unternehmen mit drei Werken im Gewerbegebiet am Hafen zu finden ist. Der Großteil dieser Summe fließt in eine neue Anlage, die nach eigenen Angaben in Deutschland bisher einzigartig ist und die nach dem so genannten ACC-Verfahren (Autophoretic Coating Chemicals) arbeitet. Dieser innovative Reinigungs- und Beschichtungsprozess bietet nach Worten des Geschäftsführers einen besonders guten Korrosionsschutz für Stahl, geeignet sei er insbesondere für komplexe Bauteile in großen Stückzahlen (z.B. Chassis und Rahmen von Autos, Sitzgestelle, Räder, Stoßdämpfer, Motoren, Kompressoren).

Besonders am Herzen liegt Robert Lumpi, der auch Mitglied im IHK-Fachausschuss Energie und Umwelt sowie im Prüfungsausschuss ist, der betriebliche Umweltschutz: Gleichzeitig mit der neuen ACC-Anlage geht deshalb ein Blockheizkraftwerk in Betrieb, das mit Planzenöl betrieben wird und einen Großteil des nötigen Bedarfs an Prozesswärme und Strom liefert. Damit verringert das Unternehmen, das sich bei der Projektierung von Prof. Dr. Markus Brautsch von der FH Amberg beraten ließ, seine Energierechnung um über 50 Prozent, wobei der CO2-Ausstoß um 900 Tonnen pro Jahr reduziert wird.

Neben dem ACC-Prozess setzt BBL weitere Verfahren ein: Beim vollautomatischen Kugelstrahlen werden Metallteile durch den Beschuss mit winzigen Stahlkügelchen von Rost, Zunder oder Oxydschichten befreit, so dass die danach aufgetragenen Beschichtungen optimal und lange haften sowie vor Rost geschützt werden. Für unterschiedlichste Oberflächen und Produkte eignet sich auch die Reinigung mit Trockeneis, die sowohl bei BBL als auch vor Ort beim Kunden durchgeführt werden kann. Mit dieser umweltfreundlichen Technik lassen sich auch schwer zugängliche Stellen säubern. Beschichtet werden in Roth Erzeugnisse aus Metall, Kunststoff, Holz und vielen anderen Materialien - entweder durch Pulverbeschichtung oder durch Nasslackieren.

Aktuell sind für BBL Oberflächentechnik rund 70 Mitarbeiter tätig; sieben junge Leute werden in kaufmännischen und technischen Berufen ausgebildet, eine weitere Lehrstelle kommt im Herbst hinzu. Durch die Erweiterung um die neue ACC-Anlage werden weitere 20 Arbeitsplätze geschaffen. Der Oberflächenveredler war vor zehn Jahren als Ausgründung aus dem Rother Malerbetrieb Burkhartsmaier entstanden. Heute sind rund 150 Mitarbeiter für die Firmengruppe aktiv, zu der außerdem Fachbetriebe für Industrielackierungen, Trockenbau sowie Stuck und Putz gehören.

Autor/in: 
bec.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2007, Seite 49

 
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