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Hertlein

Pinsel für Dentallabors und für die Kosmetik

Mitten im Grünen, in Halsbach im Markt Dürrwangen, entstehen in Handarbeit die Pinsel, die den bekannten Hummelfiguren die Wangen röten und mit denen Porzellanmanufakturen wie Meißen arbeiten. Die Firma Hertlein Pinsel GmbH hat sich auf die Herstellung von Feinhaarpinseln spezialisiert und feiert in diesem Sommer ihr 20-jähriges Bestehen.

Firmenchef und Feinhaarpinselmachermeister Reiner Hertlein hatte sich gemeinsam mit seinem ältesten Sohn, einer Pinselmacherin und einer Teilzeitkraft im Büro 1987 mit 48 Jahren und 33 Jahren Berufserfahrung in Dinkelsbühl nahe dem heutigen Firmensitz selbstständig gemacht. Bald wurden die Räume zu klein und eine Reihe von Anmietungen und Umzügen war nötig. Schließlich erwarb das Unternehmen 1990 für eine halbe Mio. Euro das ehemalige Schulgebäude in Halsbach, mit großen Fenstern und einem Wohnhaus auf dem Gelände. „Für diese Arbeit braucht man viel Licht“, sagt Ilse Hertlein, die Ehefrau des Geschäftsführers und Leiterin der Büroverwaltung. Bereits 2002 wurde ein Anbau notwendig, in den das Familienunternehmen etwa 140 000 Euro investierte.

Mittlerweile sind 17 Vollzeitkräfte und zwei Teilzeitkräfte in der Produktion, drei Auszubildende und zwei Büroangestellte für die Hertlein Pinsel GmbH aktiv. Außerdem sind 25 Mitarbeiter von zuhause aus tätig. Das Problem der Nachfolge stellt sich bei dem Pinselhersteller nicht: Die drei Söhne des Inhaber-Ehepaares haben alle den Beruf des Feinhaarpinselmachers erlernt und die Gesellen- und Meisterprüfung abgelegt. Der älteste Sohn Markus organisiert das Auftragswesen und ist für das Design der Pinsel verantwortlich, Stefan Hertlein hat die Produktionsleitung inne. Der jüngste Sohn Rainer ist für Neuentwicklungen zuständig, fungiert seit 1992 als Vorsitzender im Gesellenprüfungsgremium und ist nebenberuflich Fachlehrer an der Berufsschule Bechhofen. Großen Wert legt man bei Hertlein seit jeher auf die Ausbildung im eigenen Betrieb: Insgesamt 17 junge Leute wurden bislang ausgebildet, im Leistungswettbewerb der Handwerksjugend stellten sie Bundes-, Landes- und Kammersieger.

Neben den Künstlerpinseln (besonders für die Porzellan- und Keramikmalerei), stellt das Unternehmen Kosmetik- und Dentalpinsel her, die zahlenmäßig den größten Anteil im Sortiment stellen. Exklusiv für ein Zahntechnikerunternehmen wurde Anfang des Jahres ein Pinsel entwickelt, der weltweit großen Zuspruch findet. Für diese Produkte werden spezielle Kunsthaare verwendet, die nur bei Hertlein verarbeitet werden. Die zahlreichen Aufträge verursachen bei dem Unternehmen erneut wachstumsbedingten Platzmangel, zumal sich für dieses Jahr eine Umsatzsteigerung von mindestens 25 Prozent abzeichnet. Vermutlich im nächsten Jahr, kündigt Ilse Hertlein an, werde man anbauen müssen. Den bisherigen Standort im Grünen will das Familienunternehmen aber auf keinen Fall aufgeben.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2007, Seite 70

 
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