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Elektrische Automatisierung boomt

Zur SPS/IPC/Drives 2007 kamen Ende November 45 900 Fachbesucher ins Messezentrum Nürnberg, 2 000 mehr als im Vorjahr. 1 320 Aussteller aus 31 Ländern zeigten auf der Internationalen Fachmesse für elektrische Automatisierung Produkte und Lösungen, mit denen Maschinen und Anlagen aufgebaut, gesteuert, angetrieben und überwacht werden.

Fachinformationen über das Standgeschehen hinaus bot der begleitende Kongress. Schwerpunktthemen waren „Ethernet in der Automatisierung”, „Safety und Security in der Automatisierung” und „Motion Control”. Die mit 450 konstant hohe Teilnehmerzahl bestätige die Position der Veranstaltung als größter anwenderbezogener Kongress für elektrische Automatisierung im deutschsprachigen Raum, so der Veranstalter Mesago Messe Frankfurt in seiner Schlussbilanz.

Aktuelle Trends in der Automatisierungsbranche sind die zunehmende Komplexität und der steigende Anteil von Software in Automatisierungskomponenten, Maschinen und Anlagen. Außerdem wird die Mechanik zusehens durch Elektronik ersetzt und die Vernetzung von Maschinen und Anlagen wird ständig leistungsfähiger. Durch den Einsatz innovativer Automatisierungslösungen lassen sich Fertigungsprozesse beschleunigen und sicherer gestalten. Darüber hinaus trägt die Automatisierungstechnik dazu bei, Produkte umweltgerechter und ressourcenschonender herzustellen. Eine zentrale Rolle nimmt diese Schlüsseltechnologie auch bei der zunehmenden Individualisierung von Produkten ein. Was früher mehrere Stunden in Anspruch nahm und den Einsatz eines Mechanikers erforderte, lässt sich heute mit wenigen Knopfdrücken erreichen: Zum Beispiel das Umstellen des Papierformats einer Druckmaschine. Dank dieser Entwicklung ist es möglich geworden, viele Produkte in Kleinserie oder als maßgeschneidertes Einzelstück zu fertigen.

Aufschwung trägt bis ins Jahr 2008
Die Unternehmen der elektrischen Automatisierungstechnik vermelden zweistelliges Wachstum im Jahr 2007. In den ersten drei Quartalen ist der Umsatz in Deutschland bereits um 13 Prozent auf 31,8 Mrd. Euro gestiegen. „Für 2008 erwarten wir eine Fortsetzung der guten Entwicklung“, sagte Dr.-Ing. Gunther Kegel, Vorsitzender des Vorstands des ZVEI-Fachverbands Automation anlässlich der SPS/IPC/Drives. „Alle Zahlen belegen: Der Wachstumstrend ist ungebrochen. Der Export in den ersten neun Monaten 2007 ist um neun Prozent gewachsen. Die positive Entwicklung wird auch vom Inlandsmarkt getragen. In den ersten drei Quartalen legte hier die Nachfrage um fast elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Importe wuchsen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut um 15 Prozent“, so Kegel. Der Auftragseingang der Unternehmen der elektrischen Automatisierungstechnik sei in den ersten drei Quartalen 2007 sogar um 16 Prozent gestiegen.

Die USA sind mit über 20 Prozent Marktanteil der weltgrößte Einzelmarkt. Dorthin gehen neun Prozent der deutschen Exporte. Sie waren in den ersten drei Quartalen um gut zwei Prozent rückläufig. Alle anderen Exportregionen weisen unvermindert starkes Wachstum auf. Europa außerhalb der EU ist mit einem Plus von über 17 Prozent Spitzenreiter, gefolgt von Südostasien mit acht Prozent Zuwachs. Dort zählen China und Indien weiterhin zu den „Emerging Markets“. „Die EU der 25 ist mit über 50 Prozent der Exporte unser Heimatmarkt. Auch hier ist das Wachstum mit 8,8 Prozent sehr erfreulich“, betonte Kegel. Deutschland bleibt insgesamt starker Netto-Exporteur elektrischer Automatisierungstechnik. Die Exportquote deutscher Produktion liegt bei 78 Prozent.

Infolge der guten Branchenkonjunktur ist die Zahl der Beschäftigten im Jahr 2007 um 4,7 Prozent auf gut 221 000 gewachsen. Die elektrische Automatisierungsindustrie hat damit in den ersten neun Monaten des Jahres 2007 rund 10 000 Arbeitsplätze geschaffen. Der Zuwachs wird lediglich durch den zunehmenden Fachkräftemangel behindert.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2008, Seite 37

 
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