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Großer Bierdurst in Asien

Zur Brau Beviale 2007, der wichtigsten Investitionsgütermesse für die europäische Getränkewirtschaft, kamen rund 34?500 Fachbesucher ins Messezentrum Nürnberg.

Etwa 30 Prozent der Branchenexperten reisten aus dem Ausland an, vor allem aus Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden sowie den Wachstumsmärkten Mittelost- und Osteuropas. Sie informierten sich bei über 1 400 Ausstellern aus 45 Nationen über Getränke-Rohstoffe, Technologien, Logistik und Marketing.

Schwerpunkt der Brau Beviale waren Maschinen und Anlagen für Herstellung, Abfüllung und Verpackung von Getränken, die technische Ausstattung für Betrieb und Labor sowie energietechnische Anlagen. Daneben stellten Rohstoffe für die Getränkeproduktion ein wichtiges Segment der Fachmesse dar: Aussteller waren die international agierenden Hopfenhandelshäuser sowie die Hersteller von Rohstoffen und Essenzen für alkoholfreie Getränke. Der Angebotsbereich Marketing bot neue Konzepte und Vermarktungsideen für Werbung und Absatzförderung, im Segment Logistik präsentierten europäische Hersteller von Nutzfahrzeugen Lösungen für Getränketransport und -vertrieb.

Die britischen Marktforscher von Cana­dean prognostizieren bis 2012 ein globales Wachstum des Getränkekonsums von 18 Prozent. Daran sollen mit Ausnahme Afrikas alle Marktregionen partizipieren. Den Großteil des Wachstums werden die alkoholfreien Getränke für sich verbuchen, allein das Segment der Wässer soll über 40 Prozent wachsen. In Deutschland stieg 2006 der Pro-Kopf-Verbrauch an Getränken um knapp zwei Prozent auf 755 Liter. Mit einem Plus von drei Prozent auf 297 Liter legten die alkoholfreien am deutlichsten zu.

1,7 Mrd. Hektoliter Bier wurden 2006 weltweit gebraut, fast sechs Prozent mehr als 2005 (Barth-Bericht Hopfen 2006/07, Nürnberg). Wachstum kam vor allem aus Asien, Latein­amerika und Osteuropa. Rund die Hälfte des Zuwachses konnte China als weltgrößter Brauer mit 352 Mio. Hektolitern für sich verbuchen. Im Ranking der Biermärkte folgen die USA (232 Mio. Hektoliter), Deutschland (107 Mio.), Russland (100 Mio.) und Brasilien (94 Mio.). Wachstumsstärkste Märkte in Europa sind Rumänien, die Ukraine und Russland. Beim Pro-Kopf-Verbrauch halten nach wie vor die Tschechen weltweit Platz 1 mit 159 Litern vor den Iren (133), Deutschen (116) und Österreichern (111).

Wachstum bei Getränkemaschinen
Das Produktionsvolumen der rund 650 deutschen Unternehmen, die mit 57 500 Beschäftigten Getränkemaschinen herstellen, verteilt sich annähernd zur Hälfte auf Nahrungsmittelmaschinen und auf Verpackungsmaschinen. 2006 stieg das Produktionsvolumen um sieben Prozent auf 9,3 Mrd. Euro. Der Aufwärtstrend der Branche mit im Schnitt 80 Prozent Exportquote setzte sich im ersten Halbjahr 2007 fort. Das Produktionsvolumen nahm um 15,7 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro zu. Für das Gesamtjahr 2007 rechnet der Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit zwölf Prozent Wachstum. 2008 wird aufgrund des hohen Basiswertes ein Plus von fünf Prozent erwartet.

Der Teilbereich Verpackungsmaschinen konnte 2006 seinen Weltmarktanteil um zwei auf 22 Prozent ausbauen und belegt die Spitzenposition vor Italien und den USA. Gleichzeitig stieg das Weltmarktvolumen für Verpackungsmaschinen von 20,1 auf 20,8 Mrd. Euro (VDMA). Rund ein Fünftel dieses Wertes entfällt auf Getränkeverpackungsmaschinen. Das gesamte Segment Getränkemaschinen umfasst im Kern rund 100 Unternehmen mit 14 000 Mitarbeitern, die Getränkeverpackungs- und Getränkeherstellungsmaschinen inklusive Brauereimaschinen herstellen. Mit einem Zuwachs von 37 Prozent auf fast 1,1 Mrd. Euro erreichte der Getränkemaschinenbau im ersten Halbjahr 2007 bereits das Produktionsvolumen des Gesamtjahres 2001. Im Jahr 2006 legte dieser Bereich des Spezialmaschinenbaus um rund 14 Prozent auf 1,84 Mrd. Euro zu; etwa 77 Prozent entfallen auf die Getränkeverpackungsmaschinen.

Die nächste Brau Beviale findet vom 12. bis 14. November 2008 wieder im Messezentrum Nürnberg statt.

Autor/in: 

gru.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2008, Seite 34

 
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