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NCP

Sichere Netze

In den USA kursiert in Wirtschaftskreisen die Vorstellung, dass Deutschland auf dem Weltmarkt mit luxuriösen, erstklassigen Autos punktet. Mehr aber nicht. Vor allem die schnelle, innovative IT-Branche sei fest in amerikanischer Hand.

Dieses Vorurteil amüsiert den 1949 in Ansbach geborenen Unternehmer Peter Söll – und sein persönlicher Gegenentwurf macht ihn stolz: Die Nürnberger Firma NCP ist weltweit Pionier und Marktführer in Deutschland für Softwarelösungen im allersensibelsten Bereich: Sie regelt und ermöglicht hochsichere Unternehmenskommunikation. Die gesamte moderne IT-Kommunikation, die schnellen Datenaustausch, jederzeitigen ortsunabhängigen Zugriff auf Informationen, das Arbeiten im Homeoffice erst ermöglicht, geht vom gesicherten Zugriff Berechtigter auf Daten aus. Wer die Berechtigung nicht oder nicht mehr besitzt (man denke an die schnelle Mitarbeiterfluktuation in vertriebsstarken Branchen wie Versicherungen), muss leider draußen bleiben. Beides, Zugriff und Abwehr, müssen sicher und flexibel sein.

Das ist das Stammgeschäft für den Software-Entwickler NCP, der 2006 sein 20-jähriges Firmenjubiläum feierte. "Secure Communications – Made in Germany", so wirbt das 45-Mitarbeiter-Unternehmen für branchenneutrale Softwarelösungen, das heißt Verwendung für alle Zwecke und jede Hardware. Ob E-Commerce, Online-Banking, Fernwartung oder Filialvernetzung – ob zu Hause, von unterwegs, mit Notebook oder PDA, die Software regelt Zugriff und Sicherheit.

Den Vertrieb wickelt NCP hauptsächlich unter dem Label des größten Vertriebspartners T-Systems ab. International ist E-Commerce im Kommen, vor allem Kunden aus den USA, die durch Analystenempfehlungen zu NCP kommen, nutzen zu 80 Prozent den Weg des Online-Downloads. Wer in Deutschland höchste Sicherheitsvorkehrungen treffen muss, Bundeswehr und Bundesnachrichtendienst, der Bundesrechnungshof aber auch die Datev, sichert seine Netze mit NCP-Lösungen.

Peter Söll blickt optimistisch in die Zukunft, setzt auf Expansion mit Augenmaß: "Obwohl unsere Produkte sich im oberen Preissektor bewegen, streben wir mittelfristig die uneingeschränkte Marktführerschaft an." Beim Umsatz "bewegen wir uns auf zwölf Millionen zu, der soll in zwei, drei Jahren verdoppelt werden. Die Marktführer im Softwarebereich haben die Entwicklung auf diesem sensiblen Gebiet einfach verschlafen: "Das Thema Sicherheit war für die ganz Großen lange Zeit ein Appendix", formuliert der Geschäftsführer. Trotz der Erfolge will der Franke standhaft in Nürnberg bleiben: "Ich schließe nicht aus, dass wir einmal eine kleine Filiale in den Staaten eröffnen. Aber der Firmenstandort bleibt hier. Internationales Spitzenpersonal – mein Chefentwickler ist beispielsweise Schwede – ist zur Zeit ohnehin sehr schwer zu bekommen. Aber Nürnberg ist nach meiner Erfahrung kein Argumentationsnachteil".

Autor/in: 
bd.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2008, Seite 70

 
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