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Stadtmuseum Ludwig Erhard Fürth

Von Wirtschaftswunder bis Greuther Fürth

Die Wirtschaftsgeschichte steht im Mittelpunkt des Museums, das vor Kurzem offiziell eröffnet wurde.

Was haben Hans Böckler, Ludwig Erhard und Henry Kissinger gemeinsam? Alle haben eine enge Beziehung zu Fürth. Den Wirtschaftswissenschaftler, Ex-Bundeskanzler und „Vater des Wirtschaftswunders“ Ludwig Erhard bringen dabei nur wenige Deutsche mit der Kleeblattstadt in Verbindung. Das wollen die Fürther ändern. Und so haben sie das neue Kommunalmuseum nach diesem berühmten Sohn der Stadt benannt und die Wirtschaft zum zentralen Thema der Ausstellung gemacht.

Die Industrie setzt viele wichtige Akzente im Museum. Quelle oder Grundig, die großen Namen der Fürther Industriegeschichte, sind zwar Vergangenheit. Heute aber repräsentieren Firmen wie beispielsweise Kurz, Uvex, Bruder, Big und Trolli als prominente Marken die Wirtschaftskraft der Stadt. Ihrer Bedeutung gemäß findet sich die Herstellung von Heißprägefolien, Produkten für Sport und Arbeitssicherheit sowie von Spielwaren genauso im Museum wieder wie die Lebensmittelproduktion aus Handwerk oder Großfabriken. So war „Locus Furti“ immer Brauerstadt, wobei die heute einzige Braustätte direkt auf der Stadtgrenze mit Nürnberg steht.

Zum Verkosten der flüssigen Köstlichkeiten bot Fürth übrigens allzeit beste Gelegenheiten: Um das Jahr 1600 hatte die Stadt zwar nur 2 000 Einwohner, aber bereits 36 Wirtschaften, erfahren die Besucher des Museums. Und das auf eine überhaupt nicht trockene Art und Weise: Mit bewegten Bildern und teilweise interaktiv werden die „Vertiefungsinseln mit ihren Exponaten“ aufgelockert, erläutert Museumspädagogin Alexandra Herzog. Die Fürther Historie in die Weltgeschichte eingebunden zu präsentieren, sei Programm des Hauses.

Auch Karl Mai ist im Museum vertreten – aber natürlich nicht der Autor von Winnetou und Old Shatterhand, sondern der Fußball-Weltmeister von 1954; Spitzname „Charly“. Er stammt aus den Reihen der SpVgg „Kleeblatt“ Fürth, die heute mit den Kickern aus Vestenbergsgreuth vereinigt ist und sich deshalb „Greuther Fürth“ nennt. Auch diesem Traditionsclub ist einiges an Platz im Museum gewidmet: Immerhin hat der Verein seine erste deutsche Fußballmeisterschaft gewonnen, bevor dies dem 1.FC Nürnberg gelang.

Zum Museum gehört auch ein Café, in dem man bei Gebäck und kleinen Snacks ausruhen kann. Wer die Historie Fürths nicht auf eigene Faust erkunden will, für den hat die Museumsleitung eine ganze Menge „Museumspädagogik“ im Angebot. „Für Kinder wie Erwachsene. Wir sind da relativ flexibel, gehen auf die Wünsche ein“, erklärt Alexandra Herzog. Warum nicht einmal einen Betriebsausflug zu Fürths Wirtschaftsgeschichte unternehmen, schlägt sie einheimischen wie auswärtigen Unternehmen vor.

Info zum Museum:
Öffentliche Verkehrsmittel:
U-Bahn: U1 Station „Rathaus“ oder „Fürth Hauptbahnhof“
Bus: Linie 172 „Mathildenstraße".

Öffnungszeiten:
Dienstag, Freitag, Sonn- und Feiertage: 11 bis 17 Uhr
Mittwoch: 9 bis 12 Uhr
Donnerstag: 11 bis 20 Uhr
Samstag: 13 bis 17 Uhr

Autor/in: 
wra.
Externer Kontakt: Stadtmuseum Ludwig Erhard, Ottostraße 2, 90762 Fürth, Tel. 0911/979222-90, info@stadtmuseum-fuerth.de.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2010, Seite 38

 
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