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Castell-Bank

Fürstliche Finanzgeschäfte

Wer beim Stichwort „Banken“ nur die Hochhäuser in Frankfurt vor Augen hat, wird bei der Fürstlich Castell’schen Bank, Credit-Casse AG eines Besseren belehrt. Im Jahr 1774 nach einer Hungersnot gegründet, befindet sich die älteste Privatbank Bayerns bis heute im Familienbesitz des Adelsgeschlechtes Castell. Bei der Bilanzpressekonferenz in der historischen Bibliothek des fürstlichen Familienschlosses in Rüdenhausen war deutlich zu spüren, dass bei der Castell-Bank andere Gesetze gelten als bei den großen Kreditinstituten in der Mainmetropole.

Zwar ist die Finanzkrise im letzten Jahr auch an der Castell-Bank nicht spurlos vorübergegangen: Die Privatbank musste nach dem Ausfall von Krediten 2,7 Mio. Euro aus den eigenen Reserven aktivieren, die Bilanzsumme sank um 7,5 Prozent auf 1,04 Mrd. Euro und das Teilbetriebsergebnis sackte gegenüber dem Vorjahr um 53 Prozent auf 4,4 Mio. Euro ab. Trotzdem konnte dank des relativ stabilen Kredit- und Einlagengeschäftes und der Reserven der Bilanzgewinn im Jahr 2009 bei zwei Mio. Euro konstant gehalten werden. Vorstand und Besitzer der Bank zeigten sich bei der Pressekonferenz mit dem Ergebnis zufrieden. „Unsere Anlagestrategie hat sich auch in der Krise bewährt“, sagte Vorstandssprecher Thilo H. Wendenburg. Die Castell-Bank habe mit ihrer langen Tradition, ihrer regionalen Verbundenheit und ihrem starken Wertefundament sehr gute Chancen, vom Vertrauensverlust in die großen Banken zu profitieren. „Wir spüren, dass die Kunden gerade in der Krise Bankberater mit Werten suchen, denen sie langfristig vertrauen können“, erklärte Wendenburg.

Die Castell-Bank beschäftigt an 16 Standorten in Franken, München, Heilbronn und Mannheim 289 Mitarbeiter. Im Rhein-Main-Gebiet und in Norddeutschland will die Bank künftig wohlhabendere Kunden mit einem Anlagenvermögen von über 250 000 Euro als Vermögensverwalter betreuen. Das stabile Kredit- und Einlagengeschäft für gehobene Privat- und Geschäftskunden soll ebenfalls ausgebaut werden und weiterhin der Hauptgeschäftszweig der Privatbank bleiben. Schließlich setzt die Castell-Bank laut Wendenburg nicht auf kurzfristige Rendite durch risikoreiche Spekulationen.

Autor/in: 
jm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2010, Seite 56

 
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