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Bubenreuth

Das Rathaus hängt voller Geigen

Bubenreuth ist ein wichtiges Zentrum des Musikinstrumentenbaus in Deutschland. Zu verdanken hat das die Gemeinde den Heimatvertriebenen, die sich dort nach dem Zweiten Weltkrieg ansiedelten und das Gewerbe mitbrachten. Der Geschichte dieses Wirtschaftszweigs ist eine Ausstellung im Rathaus von Bubenreuth gewidmet, die mittelfristig in einem eigenen Museum unterkommen soll.

Der im Jahr 2009 gegründete „Verein Bubenreutheum e.V.“ hat die Ausstellung innerhalb von neun Monaten völlig neu gestaltet. Nun erläutern professionelle Ausstellungsvitrinen und -tafeln, wie in Bubenreuth Geigenköpfe, Gitarrenstimmwirbel und Cellobögen entstehen. Die Ausstellung hat für Anhänger aller Musikrichtungen etwas zu bieten: Die Palette reicht von der historischen Violine bis zum Höfner-Bass, den der „Beatle“ Paul McCartney spielte, signierte und den Bubenreuthern zurückschenkte. Schon die gezeigten Ausstellungsstücke sind beeindruckend, doch noch viel mehr Material wartet in Kisten auf ihre Präsentation, wie die Vereinsvorsitzende Juliane Fronia erklärt. Der Verein will die Geschichte des Musikinstrumentenbaus in Bubenreuth deshalb in einem ansprechenden Museum zeigen, die neu gestaltete Ausstellung im Rathaus ist dafür ein wichtiger Zwischenschritt.

Allerdings hat der Instrumentenbau in der Gemeinde seinen Höhepunkt schon überschritten: Den Grundstein legten 1 600 Heimatvertriebene aus Schönbach im Sudetenland, die durch den einstimmigen Beschluss des Gemeinderates im Jahr 1949 in Bubenreuth mit damals 500 Einwohnern eine neue Bleibe fanden. Zur Hochzeit des Musikinstrumentenbaus im Jahr 1975 waren 800 Menschen in 59 Betrieben tätig. Heute gibt es nur noch 26 Betriebe, zumeist hoch spezialisierte Meisterwerkstätten.

„Bubenreutheum“
Rathaus, Birkenallee 51, Bubenreuth
Öffnungszeiten:
Donnerstag 15.30 bis 18.30 Uhr
Sonntag 14 bis 17 Uhr sowie auf Anfrage

Autor/in: 
wra.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2010, Seite 15

 
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