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Golf

Nicht zum Nulltarif

Mit welchen Kosten muss man rechnen, wenn man mit dem Golfsport beginnen und einem Club beitreten möchte?

Ein paar neue Laufschuhe oder Wanderstiefel sind schnell für wenig Geld gekauft. Auch eine neue Badehose wird sich jeder Fitness-Fan noch leisten können. Golf-Einsteiger kommen jedoch nicht so kostengünstig davon, auch wenn die traditionelle Meinung, der grüne Sport sei nur etwas für die oberen Zehntausend, längst der Vergangenheit angehört.

Der Deutsche Golfverband (DGV) will die Zahl seiner Mitglieder in den kommenden Jahren weiter steigern und versucht mit moderaten Einstiegspreisen, den Wandel vom edlen Luxus-Vergnügen der Reichen zum „Breitensport“ für fast jeden zu fördern. Doch zum Nulltarif ist der Einstieg in den grünen Sport weiterhin nicht zu haben.

Ganz am Anfang, da sind sich die Club-Verantwortlichen einig, sollten Interessenten ohnehin überprüfen, ob ihnen die Bewegungen auf dem Grün überhaupt Spaß machen. Bestens dafür geeignet sind Übungsanlagen an den Golfplätzen, auf denen Anfänger erst einmal das Abschlagen und Einlochen zu einem günstigen Preis üben können. Erst wenn ein paar Schnupper-Stunden absolviert sind und sich erste Begeisterung für das Golfen gezeigt hat, können die ersten Schritte zum Start erfolgen.

Mit der richtigen, passenden Kleidung fängt es an. Zwar sind die Zeiten, in denen Golfer nur mir karierter Hose den Platz betreten durften, inzwischen vorbei, aber abgerissene Jeans sind nach wie vor nicht der richtige Stil. Eine passende Stoffhose und ein Polohemd reichen für den Anfang völlig aus, gute Sportschuhe gehören ebenfalls dazu. Ohne die passenden Golfschläger sind die weißen Bälle natürlich nicht zu bewegen, aber viele Clubs bieten Einsteigern die notwendige Ausrüstung zur Miete an. Ein eigenes Schlägerset (bestehend aus Bag, einem Holz, einem 5er und 7er Eisen, einer Sandwedge, einer Pitchingwedge und einem Putter) ist für 300 bis 500 Euro zu haben.

Mit Training zur Platzreife

Aber passende Sportgeräte und elegante Kleidung sind natürlich längst nicht alles. Bevor Neu-Golfer überhaupt das erste Spiel auf dem Platz beginnen dürfen, müssen sie eine Platzreifeprüfung ablegen. Erste Trainerstunden sind fällig, entweder allein oder – natürlich kostengünstiger – in der Gruppe. Mit zehn bis zwölf Trainerstunden müssen Anfänger bis zur Platzreife rechnen, die Kosten betragen 300 bis 600 Euro. Danach kennen sich die Golf-Eleven nicht nur mit Regeln, Golf-Platz, Golf-Etikette und sonstigen Gepflogenheiten aus, sondern haben zumindest ansatzweise schon einmal den richtigen Golfschwung entwickelt. Die Platzreifeprüfung (Kosten zwischen 50 und 100 Euro) dürfte dann kein Problem mehr sein.

Eine weitreichende und gegebenenfalls kostspielige Entscheidung steht dann auf der Tagesordnung: die Frage nach einer möglichen Clubmitgliedschaft. Eine Vollmitgliedschaft in einem DGV-Club kostet gut und gerne mindestens 600 Euro pro Jahr, sie kann aber auch bei einigen Clubs 1 000 Euro überschreiten. Als Vollmitglied können Golf-Enthusiasten allerdings so oft spielen wie sie möchten.

Alternativ können Hobby-Golfer auch Fernmitglied bei einem Club werden oder sich als Mitglied der Vereinigung clubfreier Golfspieler im DGV (VCG) registrieren lassen. Mehr als 21 000 Golfspieler sind inzwischen Mitglied des VCG, die Gebühr beträgt rund 200 Euro pro Jahr. VCG-Mitglieder haben die Möglichkeit, die Plätze von rund 700 Golfclubs in Deutschland zu nutzen. Allerdings müssen sie dafür eine Gebühr, die sogenannte Greenfee zahlen. Die Höhe ist von Platz zu Platz unterschiedlich, sie liegt in der Regel zwischen zehn und 25 Euro. Bei begeisterten und fleißigen Golfern können sich diese Gebühren leicht auf erhebliche Summen pro Jahr addieren.

Einige VCG-Mitglieder entscheiden sich aufgrund dessen dafür, doch als Vollmitglied in einen Golfclub einzutreten. Seit der Gründung im Jahr 1993 fanden bisher fast 50 000 Sportler mithilfe der VCG ihren Einstieg in das Golfspiel der Clubs.

Autor/in: 
hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2011, Seite 58

 
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