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Ehrung in Berlin

Acht Deutsche Meister aus Mittelfranken

Die besten Auszubildenden in insgesamt 218 IHK-Berufen wurden am 12. Dezember in Berlin von DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet.

Acht der deutschen Spitzen-Azubis hatten ihre Prüfung vor der IHK Nürnberg für Mittelfranken abgelegt:

  • Anna-Lena Dentsch, Veranstaltungskauffrau, NürnbergMesse GmbH, Nürnberg
  • Bernd Grötsch, Produktionsfachkraft Chemie, Eckart GmbH, Hartenstein
  • Klaus Lang, Kabeljungwerker, Leoni Elocab GmbH, Georgensgmünd
  • Bastian Michl, Flachglasmechaniker, Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG, Merkendorf
  • Karsten Renner, Pharmakant, Excella GmbH, Feucht
  • Christian Russo, Tankwart, Joachim Schmidt GmbH, Nürnberg
  • Tobias Schindler, Elektroniker Maschinen- u. Antriebstechnik, Siemens AG, Nürnberg
  • Jessica Schupfner, Chemielaborjungwerkerin, Eckart GmbH, Hartenstein

Diese acht Auszubildenden waren von Nürnbergs IHK-Präsident Dirk von Vopelius bereits bei einer Feierstunde am 11. November 2011 als Sieger in Mittelfranken geehrt worden. Eine von ihnen war Anna-Lena Dentsch, die ursprünglich nach dem Abitur Touristik studieren wollte, sich dann allerdings dafür entschied, erst einmal ins Ausland zu gehen und 18 Monate als Animateurin in Griechenland sowie auf Gran Canaria und Mallorca zu arbeiten. „Eine Kollegin dort war gelernte Veranstaltungskauffrau“, erklärt Dentsch. „So bin ich auf das Berufsbild aufmerksam geworden und habe mich bei der NürnbergMesse beworben.“ Besonders gut gefalle ihr an ihrem Beruf, dass kein Arbeitstag dem anderen gleiche und jeder Tag Abwechslung biete. Seit März dieses Jahres studiert Anna-Lena Dentsch, die immer noch bei der Messe beschäftigt ist, im Abendstudium „International Management“. Auch die Pläne für ihre Zukunft sind durchaus international: „Ich kann mir vorstellen, nach dem Abschluss meines Studiums wieder im Ausland tätig zu werden.“

Auch Pharmakant Karsten Renner gefällt insbesondere die Vielfältigkeit seines Berufs, bei dem es um die industrielle Herstellung und Verpackung von Arzneimitteln geht. Nach einem Praktikum entschied er sich, bei der Excella GmbH seine Ausbildung zu beginnen, der er auch zukünftig treu bleibt. „Ich werde mich weiterhin fortbilden und habe außerdem vor, meinen Meister zu machen“, so Renner. Voraussetzung, um als Bester abschließen zu können, sei für ihn der Spaß an seinem Beruf: „Ohne Freude und Interesse an dem, was man am Arbeitsplatz tut, kann man keinen Erfolg haben.“

Optimale Rahmenbedingungen

Dem deutschlandbesten Elektroniker für Maschinen- und Anlagetechnik Tobias Schindler ist an seinem Beruf besonders wichtig, dass er Einblicke in die verschiedenen Bereiche der Elektrotechnik bekommt. Aktuell macht der bei Siemens angestellte Schindler Fachabitur und plant für Sommer 2012 ein Bachelorstudium Elektrotechnik. Für seinen erfolgreichen Ausbildungsabschluss spielte für ihn – neben Fleiß und Spaß am erlernten Beruf – auch das Unternehmen eine Rolle: „Mir wurden optimale Rahmenbedingungen geboten, man muss sie nur nutzen.“

Insgesamt nahmen rund 1 000 Gäste an der Bestenehrung in Berlin teil – neben den Eltern der „Deutschen Meister“ auch Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Berufsschullehrer, Bundestagsabgeordnete sowie Vertreter der Industrie- und Handelskammern. Wie schon in den vergangenen Jahren führte Entertainerin Barbara Schöneberger durch das Programm.

DIHK-Präsident Driftmann beglückwünschte die 227 jungen Leute (218 Berufe, neun punktgleiche Erstplatzierte) in seiner Eröffnungsrede: „Sie haben sich unter mehr als 300 000 Teilnehmern bei den diesjährigen IHK-Abschlussprüfungen durchgesetzt. Mit diesen hervorragenden Ergebnissen haben Sie nun beste Chancen auf einen erfolgreichen Start ins Berufsleben.“ Darüber hinaus regte er in seiner Rede an, die duale Ausbildung auch in die europäische Bildungspolitik einzubringen. Der Stellenwert der dualen Ausbildung sei gleichwertig zum Abitur.

Internet-Lehrstellenbörse

Zur aktuellen Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt betonte der DIHK-Präsident: „Die Betriebe suchen heute händeringend die Jugendlichen – und nicht mehr so sehr die Jugendlichen die Betriebe.“ Er erinnerte daran, dass die Chancen auf einen Ausbildungsplatz so gut sind wie seit dem Wiedervereinigungsboom Anfang der 90er Jahre nicht mehr. Für die Unternehmen hat dies allerdings eine Kehrseite: Sie können immer häufiger Ausbildungsplätze nicht besetzen. Er rechne damit, dass wegen des Mangels an geeigneten Bewerbern im Jahr 2011 etwa 75 000 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben seien, so Driftmann. Das effektive Zusammenführen von Ausbildungsbetrieben und ausbildungsinteressierten Jugendlichen werde somit eine immer wichtigere Aufgabe. Anfang 2012 gehe daher die neue gemeinsame Internet-Lehrstellenbörse der Industrie- und Handelskammern an den Start.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler gratulierte den Jahrgangsbesten und hob die Bedeutung des dualen Ausbildungssystems zur Sicherung des qualifizierten Fachkräftenachwuchses hervor: „Zusammen mit der Wirtschaft wollen wir das Bild einer erfolgreichen beruflichen Aus- und Weiterbildung mit vielen Karriere-Optionen stärker verankern. Absolventen der beruflichen Bildung stehen für den weiteren Berufsweg viele Chancen und Möglichkeiten bis hin zur Übernahme unternehmerischer Verantwortung offen.“ Eine berufliche Aus- und Weiterbildung sei eine echte Alternative zum Studium.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2012, Seite 12

 
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