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Electrolux

Verbraucher schätzen die Marke AEG

Die schwedische Electrolux-Gruppe hat das vergangene Jahr in Deutschland mit einem leichten Plus abgeschlossen. „Der Branchenzuwachs bei Haushaltsgeräten von drei Prozent entspricht auch unserem Wachstum“, sagte der Vorsitzende der Deutschland-Geschäftsführung, Klaus Wührl, ohne allerdings weitere Zahlen zu nennen. Zu Electrolux Deutschland gehören auch die Nürnberger Electrolux Hausgeräte Vertriebs GmbH mit der Marke AEG sowie der Produktionsstandort in Rothenburg o.d. Tauber. Für das laufende Jahr erwartet Wührl, der das Geschäft aus der Deutschlandzentrale im alten Nürnberger AEG-Areal steuert, einen weiteren Zuwachs. Und das, obwohl im deutschen Handel ein kräftiger Preisdruck herrscht und die verkauften Stückzahlen der Branche deutlich schneller wachsen als der Umsatz.

Dass Electrolux in diesem Marktumfeld gut mithalten kann, liegt auch an modernster Fertigungstechnologie im Rothenburger Werk, in das 30 Mio. Euro investiert wurden. Dank Roboterstraßen und Laserschweißen kann das Werk beispielsweise bei der Produktion von Kochfeldern kostenmäßig mit den chinesischen Wettbewerbern mithalten, wie der Leiter des Rothenburger Standortes, Johann Reindl, erklärte, der seit Dezember 2011 zugleich auch Mitglied der Geschäftsführung von Electrolux Deutschland ist. Knapp zwei Mio. Küchengeräte wurden im vergangenen Jahr produziert, darunter Neuheiten wie ein Multidampfgarer oder ein Herd mit „Schäufele-Programm“, der vollautomatisch kochen und backen kann. Kochfelder werden für alle Konzernmarken produziert und überwiegend in Deutschland und Europa verkauft. „Wir sind sehr gut ausgelastet“, so Reindl. Das Geschäft mit Küchenherden und Kochfeldern laufe seit September so gut, dass die knapp 950 Beschäftigten und 200 Zeitarbeiter im Werk Rothenburg bis kurz vor Weihnachten teils auch an Samstagen arbeiten mussten.

Die Investition in Rothenburg ist Teil eines fünfjährigen Ergänzungstarifvertrages, der 2012 ausläuft und der die Modernisierung einer weiteren Produktlinie in diesem Jahr vorsieht. Dafür willigten die Mitarbeiter in eine rollierende Beschäftigung, eine abgesenkte Entlohnung sowie 52 Stunden Qualifizierungszeit pro Jahr ein. Angesichts des positiven Geschäftsverlaufs werden die Ende 2011 in der schwedischen Konzernzentrale beschlossenen Einsparmaßnahmen wohl am Standort Deutschland weitgehend vorübergehen. Immerhin konnte der deutsche Marktanteil der Electrolux-Gruppe, zu der u.a. die Marken Electrolux, AEG, Zanussi, Eureka und Juno gehören, seit der Krise und Produktionsschließung in Nürnberg im Jahr 2007 von damals elf Prozent auf jetzt 14,6 Prozent gesteigert werden. Die Angst vor einer Standortschließung in Rothenburg, die immer wieder aufkommt, wenn in der Zentrale von Kosteneinsparungen die Rede ist, sei diesmal unbegründet: „Wir sehen das Sparprogramm gelassen“, zeigte sich Reindl zuversichtlich.

Zuletzt lag die Zahl der Mitarbeiter in Nürnberg stabil bei 530, hinzu kommen weitere 130 Außendienstmitarbeiter, die zum Großteil von Nürnberg aus arbeiten. Sie sorgen dafür, dass sich nach Worten Wührls insbesondere „die Marke AEG als Triebfeder für den Erfolg“ gut verkauft. Dazu trägt die junge Produktlinie „AEG Öko“ bei, die als besonders energiesparend gilt und die statt in Elektromärkten über den qualifizierten Fachhandel verkauft wird, der die Service- und Qualitätserwartungen der Verbraucher besser erfülle. Denn das Bewusstsein der Kunden hat sich laut Wührl gewandelt: „Der Preis allein reicht den Verbrauchern nicht mehr.“

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2012, Seite 40

 
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