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Rehart

Beschichten statt neu kaufen

Anlagenbetreiber wissen, wie stark hoch rotierende Systeme durch Abrieb belastet werden. Deshalb müssen verschlissene Transport-, Verdichter- oder Rührschnecken häufig ersetzt werden. Die Rehart GmbH mit Sitz in Ehingen (Landkreis Ansbach) macht sich diesen Umstand zunutze und hat die Runderneuerung von Stahlteilen zu einem wichtigen Geschäftsfeld gemacht. Eine zusätzlich aufgebrachte Beschichtung soll die Lebensdauer von Teilen wie beispielsweise alten und verbrauchten Schnecken deutlich verlängern, so die Geschäftsführer Klaus Schülein und Gerhard Wolff.

Seit fast drei Jahrzehnten ist das Unternehmen mit heute 70 Mitarbeitern als Spezialist für das sogenannte Regenerieren und Hartplattieren aktiv, woraus auch der Firmenname „Rehart“ hergeleitet wurde. Der Verschleißschutz vor allem für Stahlprodukte steht weiterhin ganz vorne im Produktspek-
trum. Im Laufe der Jahre ist daraus ein Komplettprogramm entstanden, das die Rehart GmbH gemeinsam mit der gleichnamigen Schwesterfirma in Thüringen und der Petersen Service GmbH in Netphen im Siegerland anbietet.

In den Anfangsjahren konzentrierte sich Rehart auf Kunden aus der grob- und feinkeramischen Industrie (z.B. Ziegelwerke). Die Materialien werden dort unter hohem Druck gefördert, eine Schnecke ist deshalb oft innerhalb weniger Wochen verschlissen. Mit einer Panzerung hält die Schnecke nach Unternehmensangaben oft ein ganzes Jahr. Die Panzerplatten aus Verbundmaterial werden selbsttragend um das rotierende Teil herum oder am Gehäuse montiert. Die dazu nötigen Platten fertigt Rehart in einem eigenen Werk in Rumänien. Noch immer gehört die Grobkeramik und speziell die Ziegelindustrie nach Worten Schüleins zu den wichtigsten Tätigkeitsbereichen, doch neue Produkte wie Wasserkraft- und Wasserhebeanlagen seien inzwischen stark im Kommen. Rund zehn Prozent des Umsatzes macht Rehart heute mit der Beschichtung von Schnecken für Biogasanlagen und Klärwerke. Dafür wird vor allem „Nanoseal“ verwendet – das sind spezielle Keramikverbundwerkstoffe (keramisch gefüllte Zweikomponenten-Epoxydharze), die Rehart vor etwa zehn Jahren gemeinsam mit dem Forscher Christian Pluta und dessen Firma Jeln Imprägnierung GmbH in Schwalmtal entwickelt hat. Inzwischen bietet Rehart unterschiedlichste Verschleißschutzverfahren für Schnecken, Mischer, Rührwerke und Mischbehälter an. Wo die Verschleißrate extrem ist, empfiehlt Schülein beispielsweise „Nanoseal“ in Kombination mit aufgeschweißten Außenkanten, die mit Wolframcarbid verstärkt werden.

Gefragt sind die Technologien aus dem südwestmittelfränkischen Ehingen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Weißrussland, der Ukraine, Brasilien und Chile. Schnecken, die zur Energiegewinnung aus Wasserkraft eingesetzt wurden, sind auch in Japan im Einsatz.

Autor/in: 
wra.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2013, Seite 77

 
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