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Innovationspreis Mikroelektronik

Elektroautos laufen rund

Die Preisträger (v.l.) Thorsten Schubert und Jan Ortner (Schaeffler Technologies) sowie Stefan Arenz und Hubert Rauh (Fraunhofer IISB) am Motorenprüfstand im IISB-Testzentrum für Elektrofahrzeuge.

Der „Innovationspreis Mikroelektronik 2014“, der vom Förderkreis für die Mikroelektronik e.V. ausgeschrieben wird, wurde für einen innovativen Radnaben-Antrieb in Elektroautos vergeben. Entwickelt wurde der „Schaeffler E-Wheel Drive“ von den Preisträgern Thorsten Schubert und Jan Ortner (Schaeffler Technologies, Herzogenaurach) sowie Stefan Arenz und Hubert Rauh (Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB, Erlangen/Nürnberg).

Elektrofahrzeuge mit sogenannten Radnaben-Antrieben könnten klassische Antriebskonzepte ablösen. Da die Motoren und die Elektronik in den Rädern verschwinden, ergeben sich völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten für den Automobilbau. Das innovative Radnaben-System von Schaeffler setzt nach Meinung der Jury neue Maßstäbe für die Einbindung von mechatronischen Komponenten und Funktionen.

Der „Schaeffler E-Wheel Drive“ beinhaltet sämtliche Bestandteile, die für Antrieb, Bremsen und fahrdynamische Zusatzfunktionen notwendig sind. Ein Rad enthält einen 40 Kilowatt starken Elektromotor (ca. 54 PS), einen Frequenzumrichter für 400 Volt Gleichspannung und eine mechanische Trommelbremse. Auf diese Weise werden nur noch wenige Verbindungen vom Rad zum Fahrzeug benötigt. Außerdem können die Hinterräder individuell angetrieben und gebremst werden, sodass innovative Funktionen wie Torque Vectoring (Unterstützung der Kurvenfahrt durch Antreiben des kurvenäußeren Rades) möglich werden und Sicherheitsfunktionen wie ABS und ESP sehr leicht umsetzbar sind. Die Herausforderungen, denen sich Schaeffler und Fraunhofer IISB bei der Entwicklung zu stellen hatten, waren die räumliche Enge in der Felge, die Hitzeentwicklung und die mechanischen Erschütterungen während des Betriebes.

Der Innovationspreis wird jährlich für herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgeschrieben und ist mit 3 000 Euro dotiert. Der Förderkreis für die Mikroelektronik e.V. ist ein Zusammenschluss von ca. 15 Unternehmen, zwei Fraunhofer-Instituten, vier Lehrstühlen der Universität Erlangen-Nürnberg und der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Der Förderkreis führt technisch-wissenschaftliche Veranstaltungen durch und fördert Kooperationen zwischen Forschung, Entwicklung und Anwendung.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2015, Seite 13

 
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