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Amoonìc

Echt schmuck

Die Gründerinnen Sabine Linz (l.) und Olga Dick mit einem ihrer Schmuckstücke.

Individueller Schmuck, vertrieben über das Internet: Mit diesem Konzept punktete die Nürnberger Amoonìc GmbH beim IHK-Gründerpreis.

Was braucht der Markt? Diese Frage stellten sich die Diplom-Kommunikationswirtin Sabine Linz und die Diplom-Betriebswirtin Olga Dick, als sie vor sieben Jahren mit der Erarbeitung eines Businessplans begannen. Bei ihren Recherchen entdeckten die beiden Schmuckliebhaberinnen eine Marktlücke: einen Online-Shop, über den man individuell angefertigten Echtschmuck kaufen kann. Mit dem Goldschmiedemeister und geprüften Gemmologen Andreas Schiffmann sowie mit dem IT-Experten Michael Niqué, der einen Schmuck-Konfigurator für das Internet entwickelte, fanden sie die fachlichen Partner für die Umsetzung. Im Oktober 2011 gründeten die beiden Frauen und Schiffmann schließlich die Amoonìc GmbH mit zunächst sechs Mitarbeitern.

Unter dem Markennamen Amoonìc („amore“ und „unique“, in etwa: „Liebe zum Einzigartigen“) vertreibt das Unternehmen Echtschmuck von Silber bis Platin mit natürlichen Edelsteinen und Sekundär-Gold. Zum Sortiment gehören Ringe, Verlobungsringe, Eheringe, Ohrringe und Ketten, die man sich ab etwa 100 Euro als Einzelanfertigung ins Haus liefern lassen kann. Auch spezielle Sonderanfertigungen werden auf Kundenwunsch in CAD realisiert und produziert. „Die Preise sind nach oben offen“, erklärt Olga Dick. Der teuerste Ring, den das Unternehmen bisher verkauft hat, lag bei etwa 10 000 Euro. „Wir können aber auch Ringe anbieten, die über eine Mio. Euro kosten würden, da wir auf der Basis von CAD-Daten fotorealistische Entscheidungsvorlagen erzeugen“, sagt Sabine Linz.

Die Kunden sind zu 80 Prozent Männer, die beispielsweise Verlobungsringe und Geschenke online bestellen. Produziert wird erst, wenn ein Schmuckstück bestellt ist; nach spätestens etwa zwei Wochen erfolgt dann die Lieferung versichert und kostenfrei. 400 bis 500 verschiedene Basis-Designs sind derzeit auf der Internet-Seite zu finden, die sich online zu rund 65 000 Varianten konfigurieren lassen. Mit dem Internet-Shop kann Amoonìc schnell agieren: „Wir können Trends in kürzester Zeit umsetzen und binnen 24 Stunden online bringen,“ sagt Linz.

Monatlich bearbeitet die Amoonìc GmbH derzeit rund 1 000 Bestellungen, vor allem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Viele Anfragen kommen inzwischen auch aus anderen Ländern. Heute beschäftigt das Unternehmen einschließlich Praktikanten und Werksstudenten 20 Mitarbeiter, außerdem werden Bürokaufleute und Goldschmiede ausgebildet. Die Gewinnzone habe man längst erreicht, so die beiden Gründerinnen, die die Zahl der Bestellungen mittelfristig verzehnfachen wollen. Neue Vertriebswege (z.B. weitere Vertriebs- und Online-Partner) sowie noch mehr Designs und ein stärkeres Auslandsgeschäft sollen dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen. Die Produkte sollen auch in Zukunft online vertrieben werden, auch wenn die Geschäftsführerinnen die Eröffnung eines „Flagship-Stores“ nicht ausschließen.

Höchste Priorität hat bei Amoonìc die Qualität, weshalb auf deutsche Handarbeit gesetzt und nur massiver Echtschmuck aus hochwertigen Materialien angeboten wird. Dies zahle sich aus, wie etwa die geringe Zahl der Retouren und die guten Bewertungen im Internet zeigten. Am Firmensitz in der Nürnberger Südstadt bietet Amoonìc auch Goldschmiedeseminare sowie Trauringkurse an, bei denen die Paare ihre Ringe mit Unterstützung eines erfahrenen Goldschmieds selbst gestalten können.

Autor/in: 

leo.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2015, Seite 17

 
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