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Tessloff Verlag

Erlebniswelt Wissen

Tessloff Verlag © Tessloff

Die Sachbuchreihe „Was ist was“ schreibt seit den 1960er-Jahren eine Erfolgsstory, die aktuell in ihre nächste Runde geht.

Im Jahr 1956 gründete Verlegersohn Ragnar Tessloff (1921-2009) in Hamburg den Tessloff Verlag, bereits fünf Jahre später erschien der erste „Was ist was“-Band. Mit vielen anschaulichen Illustrationen und kindgerechten Wissenstexten waren die Bücher, die anfangs in Lizenz der amerikanischen Kinderbuchserie „How and why“ veröffentlicht wurden, ein echtes Novum, weshalb sie sich schnell zu Verkaufsschlagern entwickelten.

Bände wie „Unsere Erde“ (Band 1), „Dinosaurier“ (Band 15) oder „Indianer“ (Band 42) gelten längst als Klassiker im Kinderzimmer. Mittlerweile umfasst die Serie stolze 138 Titel (Stand Oktober 2015), wird in über 45 Sprachen übersetzt und in mehr als 100 Ländern verkauft. Selbst in China ist „Was ist was“ populär.

Im Laufe der Jahre ergänzte der Verlag sein Programm durch weitere altersgerechte Sachbuchreihen wie zum Beispiel „Was ist was Junior“ für jüngere Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren sowie Beschäftigungs-, Mal- und Pappebücher für die Kleinsten. Ein Konzept, das sich bis heute bewährt: Der seit 1986 in Nürnberg beheimatete Tessloff Verlag ist mit aktuell rund 100 Neuerscheinungen pro Jahr einer der führenden Verlage in diesem Bereich.

Spaß am Lernen

Doch Tessloff wolle mehr als einfach nur Bücher verlegen, wie Geschäftsführer Hermann Hohenberger betont. Vielmehr stehe der Verlag für eine Gesamterfahrung: „Wir bieten Erlebniswelten an, in die die Kinder abtauchen können und in denen durch Neugier ganz freiwillig neues Wissen aus sich selbst heraus entsteht.“ Weil trockene Fakten bald wieder vergessen sind, sollten Lernen und Begreifen vor allem auch Spaß machen, damit sich kindliche Sachkompetenz entfalten kann. „Bildung muss für alle da sein. Das ist unser Auftrag“, erklärt Hohenberger, der seit März 2015 die Geschicke des Unternehmens lenkt, die Verlagsphilosophie.

Nach leitenden Positionen bei mehreren Radiosendern und Verlagen war Hohenberger, der aus Hof in Oberfranken stammt, zuletzt als Geschäftsführer beim Online-Unternehmen Team2Venture GmbH sowie als Trainer für Social Web und Empfehlungsmarketing tätig. Bei Tessloff kümmert er sich nun um die operativen Führungsaufgaben und bringt dort zusammen mit einem rund 60-köpfigen Kreativteam bestehend aus festen Verlagsmitarbeitern das Produktportfolio weiter voran: „Die Kinder werden heute quasi früher wach, stellen früher Fragen, während zugleich auch das Wissen immer weiter wächst. Die neuen Medien und sich ändernde Rezeptionsweisen tun das ihre dazu.“

Dieser Entwicklung trägt Tessloff bereits seit der Jahrtausendwende verstärkt Rechnung, indem vielfältige Medienformen für eine kindgerechte Informationsvermittlung erschlossen werden. So gibt es neben der Online-Wissensplattform www.wasistwas.de oder speziellen Büchern mit intelligentem, sprechendem Stiftzubehör auch Audio-CDs, Wissens-DVDs, Quiz-, Bastel- und Rätselbücher, Bücher mit QR-Codes, Wissens-Apps für das Handy sowie E-Books zum Lernen, Hören und Interagieren. An weiteren neuen und ungewöhnlichen Präsentationsformen werde derzeit intensiv getüftelt, wie Hohenberger verrät.

Geschäftsführer Hermann Hohenberger.
(Foto: Tessloff)

 

Klassiker in neuem Glanz

Seit Oktober 2013 wird zudem das Verlags-Flaggschiff, die „Was ist was“-Buchreihe, Band für Band generalüberholt. Während weiterhin jedes Jahr neue Themenbände für Mädchen und Jungen wie „Mode“ (Band 132) oder „Roboter“ (Band 135) erscheinen, werden parallel die 131 Titel der Klassik-Sachbuchreihe nach und nach inhaltlich und optisch überarbeitet. Nach ein bis zwei Jahren intensiver Arbeit erscheinen die Bände dann in neuem Glanz: Großformatige bunte Fotos, klares, intuitiv erfassbares Farb-Layout und neue, prägnant erklärende Texte auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft sollen auf zeitgemäße Art die kindliche Neugier und Fantasie wecken und bei Erwachsenen eigene Kindheitserinnerungen hervorrufen. Dass dies gelingt, zeigt die Auszeichnung „Mommy Award 2015“ des Internetportals „netmoms.de“: Über 3 000 Nutzerinnen wählten die Buchreihe zum Gewinner.

Seit September 2015 erscheint auch das jüngste Verlagsprojekt, „Was ist was Junior“, in der Neubearbeitung. Der Drang nach Wissen beginne schon sehr früh, begründet Hohenberger den Relaunch der erfolgreichen Buchreihe: „Auch bei den Vier- bis Siebenjährigen haben sich die Sehgewohnheiten verändert, dem tragen wir mit den neuen Büchern Rechnung.“

Die nicht zuletzt pädagogisch hohe Präsentationsqualität der Wissensinhalte und Bebilderung setzt sich bei der Produktion und den verwendeten Materialien fort. Auch dies ist laut Hohenberger fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie und ein bewusstes Standortbekenntnis. So würden nachhaltige Materialien verwendet und fast jedes Produkt werde in Deutschland gedruckt und produziert.

Schulisches Lernangebot ergänzen

Den Bildungsauftrag hob schon Verlagsgründer Ragnar Tessloff als entscheidend hervor. Hohenberger will diesen heute als „ergänzend zum schulischen Lernangebot“ verstanden wissen. So macht sich das Unternehmen für Leseförderung stark: Tessloff arbeitet eng mit Leseinitiativen, Lehrerverbänden, Schulen und Bibliotheken zusammen und engagiert sich schon seit Jahren inhaltlich und finanziell für den Nürnberger Fußball-Bildungspreis „Lernanstoß“.

Mit einem breiten Produktportfolio, qualifizierten Mitarbeitern und dem bekannten Namen, den die heutigen Erwachsenen noch aus ihrer Kindheit kennen, stehe der Verlag auf „grundsoliden Füßen“. Dass die fast 60-jährige Verlagsgeschichte hier nicht stehenbleiben darf, liegt auf der Hand. Intensiv werden derzeit infrage kommende Märkte sondiert und Konzepte für neue Medien erforscht, in die sich der Nürnberger Tessloff Verlag mit „Was ist was“ und seinen anderen Produktreihen auch künftig sinnvoll weiterentwickeln kann. Denn: „Auch wir wollen natürlich künftig weiter wachsen“, so Hermann Hohenberger.

Autor/in: 

mag.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2015, Seite 90

 
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