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Weltkonjunktur

Deutsche Exporteure halten sich wacker

Das globale wirtschaftliche Umfeld erscheint aktuell nicht sehr vorteilhaft: Die Rohstoffpreise steigen, zahlreiche Reisebeschränkungen bestehen weiter und viele Lieferketten sind nach wie vor gestört.

Dennoch behaupte sich die deutsche Außenwirtschaft wacker, wie es der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) formuliert. Für das kommende Jahr rechnen die Betriebe sogar mit einem Zuwachs ihrer Geschäfte im Ausland. Dies geht aus dem aktuellen „AHK World Business Outlook“ hervor – der regelmäßigen Konjunkturumfrage der deutschen Auslandshandelskammern (AHK) unter 3 200 Unternehmen.

„Obwohl die Konjunktur in vielen Regionen ins Stocken gerät, packen die deutschen Unternehmen an ihren internationalen Standorten an und behaupten sich auf den Weltmärkten”, fasste DIHK-Außenwirtschaftschef Dr. Volker Treier die Ergebnisse zusammen. Insgesamt bewerten die Auslandsunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage positiver als im Frühjahr: Weltweit bezeichnen 52 Prozent ihre Lage als gut, nur elf Prozent als schlecht. Insbesondere in Europa verzeichnen die Unternehmen gute Geschäfte. Und auch mit Blick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten sind die deutschen Unternehmen mehrheitlich optimistischer als zuletzt. Über alle Weltregionen hinweg erwarten 56 Prozent bessere, nur sechs Prozent schlechtere Geschäfte. „Es macht Mut zu sehen, dass sich die Geschäfte der Unternehmen an ihren internationalen Standorten als widerstandsfähig erweisen“, so Treier. Auch die globalen Investitions- und Beschäftigungsabsichten der Unternehmen steigen an. Dies ist laut Treier umso bemerkenswerter, als die Erholung der Weltwirtschaft insgesamt an Fahrt verliert. Mit einer Eintrübung der Konjunktur rechnen die Unternehmen vor allem in China und Nordamerika. „Die Unternehmen sehen mit Sorge, dass in den beiden Lokomotiven der Weltkonjunktur der letzten Monate die Luft offenbar dünner wird“, sagte Treier. „Für den wirtschaftlichen Aufholprozess nach der Corona-Krise sind das keine guten Vorzeichen.“

Als wichtigste Risiken, die das Auslandsgeschäft derzeit gefährden, wurden in der Umfrage genannt: steigende Rohstoffpreise, Reisebeschränkungen, Probleme bei Lieferketten und Logistik, negative wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (z. B. Steuern, Zölle oder Sanktionen) und Mangel an Fachkräften.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2021, Seite 39

 
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