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IHK-Vollversammlung

Zerfällt die Welt in Wirtschaftsblöcke

Prognos_Boehmer_28.06.2022 © Kurt Fuchs/ IHK

Dr. Michael Böhmer, Chefvolkswirt von Prognos (Mitte), mit IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch (l.) und IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann.

Was für Deutschlands Wirtschaft auf dem Spiel steht, wenn die Welt in Blöcke zerfällt“: Unter diesem Titel stand der Vortrag von Dr. Michael Böhmer, Chefsvolkswirt des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos, im Anschluss an die Sitzung der IHK-Vollversammlung.

Der Experte hält das Geschäftsmodell der deutschen Wirtschaft für bedroht, weil sich alte geopolitische Gewissheiten auflösen. "Die Globalisierung, wie wir sie kennen, ist zu Ende", so eine seiner Thesen. Es bestehe die reale Gefahr einer weltweiten Blockbildung, die Auswirkungen einer solchen Regionalisierung auf die deutsche Wirtschaft wären fatal.

Es gehe für alle Branchen und Unternehmen nun darum, die eigene Widerstandsfähigkeit gegen solche äußeren Einwirkungen zu überprüfen und sich intensiv mit neuen Märkten zu beschäftigen. Potenziale sieht Böhmer bei Schwellenländern der zweiten Reihe und in Bereichen wie Umwelttechnik und Energieeffizienz. Aber auch die Beschaffungsmärkte müssten auf den Prüfstand, denn viele Unternehmen seien von nur wenigen Lieferländern abhängig.

Themen bei der vorangehenden Sitzung der IHK-Vollversammlung waren u. a. die aktuelle Konjunkturlage, der Ausbildungsstellenmarkt und Projekte der Berufsorientierung, die Sicherheit der Energieversorgung (siehe auch Seite 38/39) und die Aktivitäten der mittelfränkischen Wirtschaft im Klimaschutz (Seite 40). Beschlossen wurden Satzungsänderungen, die sich auf die virtuelle Teilnahme an Sitzungen und Beschlussfassungen der Vollversammlung beziehen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2022, Seite 48

 
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