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Greple

KI kann Können erkennen

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Greple-Gründer und Geschäftsführer Michael Plentinger.

Die Greple GmbH analysiert mit Künstlicher Intelligenz, wie Bewerber zu einer Organisation passen und welche Potenziale sie mitbringen.

Die Einstellung von Mitarbeitern fairer machen und Diskriminierung verhindern: Das war für Michael Plentinger die Motivation zur Gründung der Greple GmbH im Jahr 2018. Der Geschäftsführer des Fürther Unternehmens hatte vorher bereits eine Personalvermittlung, die er jedoch im gleichen Jahr verkaufte. "Als Personalvermittler spricht man sehr offen mit den Personalabteilungen – auch über die Anforderung an die Bewerber", so der Firmenchef. Da bekomme man schnell mit, welche Vorbehalte es bei den Personalmanagern gebe. Deshalb hatte er die Idee, eine Software zu schreiben, die dabei hilft, Mitarbeiter weiterzuentwickeln. "Wir analysieren die Bewerber mit unseren Programmen und prüfen, wie gut jemand in die Organisation passt und welche Entwicklungspotenziale eine Person mitbringt." Das führe laut Plentinger zur Zufriedenheit sowohl bei den künftigen Mitarbeitern als auch beim Unternehmen. Zufriedene Beschäftigte identifizieren sich mit ihren Aufgaben, bleiben dem Unternehmen treu und arbeiten effizienter, sagt er. In Zeiten des Fachkräftemangels ein hoher Mehrwert.

Seine Firma analysiert Daten auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI). "Digitale Eignungsdiagnostik" nennt der Geschäftsführer das: "Wir untersuchen dabei sowohl die Kompetenz und Qualifikation als auch Softskills und Persönlichkeit", so der Gründer. Eine sogenannte "Kompetenz-Ontologie" errechnet, wie groß der Aufwand ist, um eine Person in ein neues Kompetenzfeld einzuarbeiten. Zum Einsatz kommt das Programm, das als "Software as a Service" vertrieben wird (also den Kunden online zur Verfügung steht), z. B. bei Transfergesellschaften, in denen Mitarbeiter weiterqualifiziert werden sollen. "Wir helfen den Personalern mit Künstlicher Intelligenz, das Potenzial der Menschen zu erkennen", so Plentinger. Dazu analysiert das Unternehmen täglich fast 400 Mio. Forschungsberichte, über 100 Mio. Stellenanzeigen, Social-Media-Profile und Kompetenzdatenbanken. Daraus errechnet es mit dem individuellen Kompetenzprofil einer Person mögliche Karrierepotenziale. Eine andere Anwendung untersucht die Eignung eines Bewerbers für ein Team oder einen Job. In einem textbasierten Assessment untersucht die Software, wie resilient oder gewissenhaft eine Person ist, welchen Führungsstil sie hat oder wie wichtig ihr Werte wie Sicherheit und Macht sind.

Gegründet hat Plentinger die Greple GmbH alleine, gestartet ist er mit drei Mitarbeitern. Heute arbeiten zwölf Beschäftigte bei dem Fürther Unternehmen – Software-Entwickler, Experten für Künstliche Intelligenz, Psychologen. "Als Team ist es unser größtes Glück, das Gefühl zu haben, die Arbeitswelt zu einem besseren Ort zu machen", so der Firmenchef. Das Besondere dabei: Die Mitarbeiter, die international rekrutiert werden, müssen zwar in die Region ziehen, können aber arbeiten, wo sie wollen, solange sie die selbst gesteckten Ziele erreichen. Seit 2021 sind zwei Investoren an Bord, zudem halten die Beschäftigten, die länger als ein Jahr dabei sind, Anteile am Unternehmen. "Für das weitere Wachstum brauchen wir jetzt einen größeren Partner", sagt Plentinger.

Zu den Kunden der Fürther gehören Mittelständler, Dax-Konzerne, Verbände und Vereine. Oft verwenden Firmen die Software, ohne es zu wissen: "Wir haben über 100 Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz und die Hälfte kennt Greple nicht", sagt Plentinger. Künftig will das Start-up deshalb sichtbarer werden und sich mehr als Marke präsentieren. Gesund weiterwachsen – das ist das Ziel des Gründers.

Autor/in: 

(leo.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2022, Seite 18

 
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