Der Mangel an Berufskraftfahrern ist eines der drängendsten Probleme in der Logistikbranche und im Busgewerbe.
Das bestätigen auch die letzten Konjunkturumfragen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Das Logistikgewerbe und die Busunternehmen bemühten sich seit Jahren intensiv darum, im Inland und EU-Ausland Fahrer zu gewinnen und die Attraktivität des Berufs zu steigern. Diese Maßnahmen allein werden aber nicht ausreichen: Um den Bedarf zu decken, bräuchte es laut DIHK derzeit allein in Deutschland 60 000 bis 80 000 zusätzliche Fahrer, in Europa sogar 400 000. Zudem sei ein Drittel der Berufskraftfahrer älter als 55 Jahre.
Ohne den Einsatz von Berufskraftfahrern aus Drittstaaten werde es nicht möglich sein, dem Fahrermangel in der EU zu begegnen. Die Hürden hierfür seien allerdings hoch. Deshalb schlägt der DIHK insbesondere Bürokratieabbau und bessere Arbeitsbedingungen vor: Wichtig wäre, dass auch Fahrer, die keinen Wohnsitz in der EU haben, eine gültige Fahrprüfung in einem EU-Staat ablegen können. Zudem sollten Qualifikationen aus Drittstaaten anerkannt werden, sofern die Prüfungen dem EU-Standard entsprechen. Dies gelte insbesondere für die Westbalkan-Staaten, deren Berufskraftfahrerqualifikation mit Blick auf einen künftigen EU-Beitritt bereits den europarechtlichen Vorschriften entspreche.
