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Premier Devices

High-Tech auf kleinstem Raum

Weltweit gibt es nur fünf Anbieter für standardisierte Breitbandverstärker, die in Kabelnetzen Verwendung finden. Einer davon ist die Premier Devices Germany GmbH (PDI) mit Sitz in Nürnberg. Seit 1993 befasst man sich dort mit der Entwicklung und Produktion dieser Technologie.

Die Premier Devices Germany GmbH gehört zur Sirenza Microdevices Inc. mit Sitz in Colorado/USA, die außer in USA und Deutschland noch einen Standort in China hat. Das Werk in Nürnberg hatte eine bewegte Geschichte hinter sich, bevor es 2004 von Premier Devices übernommen wurde. Die ersten Entwicklungsaktivitäten der Breitbandverstärker in Nürnberg gehen zurück auf das Jahr 1993, die Produktion startete 1995.

Die kleinen, unscheinbaren Baugruppen sind Hochtechnologie: Zwischen 80 und 90 Varianten der 45 mal 20 mal 14 Millimeter großen Breitbandverstärker sind je nach Kundenanforderung und Einsatzbereich lieferbar. Dabei unterscheidet PDI vier Familien: Rückkanalverstärker, Vorwärtsverstärker als Vorverstärker beziehungsweise Endstufen für Kupferkabelnetze sowie optische Empfänger für Glasfasernetze. International standardisiert wurden die Verstärker-Module bereits vor einigen Jahrzehnten. Seither ist eine 100-prozentige Kompatibilität zwischen den unterschiedlichen Herstellern gewährleistet. Das Endprodukt ist so beliebig austauschbar und die kompletten Verstärkerboxen sind flexibel im Einsatz. Die Verstärker basieren auf Gallium-Arsenid-Transistoren, die sich im Hochfrequenzbereich bewährt haben. Die Bandbreite geht inzwischen von 40 Mega- bis einem Gigahertz.

Die Basisplatine der Breitbandverstärker in Dickfilmtechnik stammt aus eigener Herstellung. Kühlkörper und Spulen liefern die PDI-Kollegen aus China zu. Automatische Abgleichstationen übernehmen mittels Lasertechnologie die exakte Justage der Widerstandswerte und somit die elektrischen und Hochfrequenzeigenschaften des Verstärkers. Dieses aufwändige, mehrstufige Abgleichen der Verstärker ist die Voraussetzung für eine konstante Performance. Jeweils 50 Breitbandverstärker werden in eine Einheit verpackt und ausgeliefert, zwischen 400 und 1400 US-Dollar kostet eine Palette.

Der weltweite Ausbau und die Aufrüstung der Kabelnetze lässt bei PDI die gefertigten Stückzahlen kontinuierlich ansteigen. Für dieses Jahr sind 1,4 Mio. Breitbandverstärker geplant. Dies bedeutet eine Verdoppelung seit dem Jahr 2003, in dem 700000 Stück ausgeliefert wurden. In Nürnberg sind bei PDI 110 Personen beschäftigt, 70 davon in der Produktion, 17 in Entwicklung und Engineering. Die anderen Mitarbeiter kümmern sich um Planung, Steuerung, Vertrieb, Logistik, Einkauf und Controlling. Eine Besonderheit fällt dem Besucher gleich am Eingang des Werks ins Auge: Der ehemalige chinesisch-stämmige Eigner hat das Werk nach Feng Shui-Regeln umgestalten lassen. Seither wachen zwei Löwen-Skulpturen am Eingang, auf dass böse Geister fernbleiben.

Es wirkt, wie der Erfolg beweist, denn eine Verlagerung weg vom Standort in Deutschland stand nie zur Debatte, sagt Andreas Langenbucher, Director Program and Supply Chain Management bei PDI in Nürnberg. Das Werk sei hoch automatisiert und arbeite rentabel. So will man in Nürnberg das Prädikat „Made in Germany“ auch zukünftig sicherstellen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2006, Seite 69

 
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