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Studie: Energieeinsparung in der Kunststoffverarbeitung

Die Fachhochschule Ansbach und die Fränkische Überlandwerk AG (FÜW) haben das Ergebnis einer Energiesparstudie in der Kunststoff verarbeitenden Industrie in Mittelfranken vorgestellt.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie der Region stellt über 12 000 Arbeitsplätze in Klein- und mittelständischen Betrieben und erzielt einen jährlichen Umsatz von mehr als zwei Mrd. DM. Mit dem Projekt sollte das Ziel der CO2-Einsparung mit betrieblichen Zielen der Energie- bzw. Kosteneinsparung verknüpft werden.

An der Studie, die auf Anregung der Regierung von Mittelfranken initiiert wurde, beteiligten sich die Firmen Demag Ergotech (Schwaig), Geka Brush GmbH (Bechhofen), Geobra Brandstetter GmbH, (Zirndorf), Geyer AG (Nürnberg), Heinlein Plastiktechnologie GmbH (Ansbach), Herpa Miniaturmodelle GmbH (Dietenhofen), Mekra Lang GmbH (Ergersheim), Staedtler Mars GmbH, (Nürnberg), Steffi Klein Spritzgusstechnik GmbH (Nürnberg) und QlC-Verbund GmbH (Wilhelmsdorf). Die Fachhochschule Ansbach, das Umweltamt der Stadt Nürnberg, das FÜW sowie dessen Tochtergesellschaft, Fränkische Servicegesellschaft (FSG) führten im vergangenen Jahr die Studie durch.

Die Studie zeigte, dass durch Optimierung des Energieeinkaufs und des Lastmanagements in den Unternehmen, der Fertigung und in der Spritzgussproduktion sowie durch verbesserte Maschinentechnologie und Beachtung von Materialfragen sich in der Kunststoff verarbeitenden Industrie der Energieverbrauch reduzieren lässt. Der Energieeinkauf der beteiligten Firmen konzentriert sich zu mehr als 80 Prozent auf elektrische Energie; Öl und Gas spielen nur eine Nebenrolle. Die in der Studie beteiligten Firmen kaufen ca. 45 000 bis 50 000 Megawattstunden (MWh) Strom pro Jahr. Der elektrische Strom wird in der Produktion zur Trocknung des Kunststoffgranulats, zum Aufschmelzen des Granulats in der Spritzgussmaschine, zum Antrieb der Spritzgussmaschine, zur Kühlung des Spritzgusswerkzeugs, für die Handlingeinrichtung, Transportsysteme, Mühlen und für Schneidvorrichtungen benutzt. Ein wesentlicher Anteil der aufgenommenen elektrischen Leistung wird gezielt (mehr als 50 Prozent) in Wärme (Trocknung, Heizung usw.) umgewandelt und steht später als Abwärme für weitere Nutzung zur Verfügung.

Die Studie zeigt, dass es sinnvoll ist, Produktionsschritte in die Nebentarifzeiten zu verlegen, um Kosten zu minimieren. Gelingt es beispielsweise, in den beteiligten Unternehmen fünf Prozent der elektrischen Energie einzusparen, so verringern sich die Stromkosten der an der Studie beteiligten Unternehmen um mehr als 300 000 DM pro Jahr. Ein anderes Beispiel zeigte Prof. Kirchhöfer bei der Mitarbeiterschulung und -qualifizierung auf: Gelingt es durch die Qualifizierung von Mitarbeitern Anfahrspitzen in der Produktion zu vermeiden, so führt dies zu deutlich günstigeren Konditionen. Untersuchungen zeigen, dass durch energiebewusstes Handeln der Mitarbeiter Einsparungen von fünf bis 20 Prozent machbar sind.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2001, Seite 39

 
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